So spare ich meinem Chef Zeit


„Ich habe einen Chef, der die menschliche Seite seiner Führungsaufgabe sehr ernst nimmt“, verriet mir Jalina B. „Er hat für alle ein offenes Ohr, und das schätzen wir auch sehr an ihm. Die Kehrseite der Medaille ist, dass ihn die Mitarbeiter einfach zwischen Tür und Angel ansprechen und in ein Gespräch verwickeln. Diese Kurzgespräche – die sehr viel Nähe zu den Mitarbeitern aufbauen und der Grund für das tolle Klima sind, das wir in unserer Abteilung haben – rauben ihm aber sehr viel Zeit. Die fehlt ihm dann für die Projektarbeit und für wichtige strategische Überlegungen.

Deshalb greife ich zwischendurch diplomatisch ein, wenn ich merke, dass ein Mitarbeiter die Zeit meines Chefs wieder einmal über Gebühr beansprucht. Ich gehe ins Chef-Zimmer und mache deutlich, dass er unter Zeitdruck ist, z. B. so.: ‚Es ist Zeit für den Rückruf, den Sie jetzt um 16.00 Uhr versprochen haben. Ihr Gesprächspartner ist sonst wieder nicht mehr erreichbar.’ Oder: ‚In einer Stunde findet Ihr Meeting am Flughafen statt. Je nach Verkehrslage kann die Fahrt etwas länger dauern. Vielleicht ist es besser, etwas früher loszufahren.’ Ehrlich gesagt, manchmal benutze ich auch eine Ausrede, um ihn von Vielrednern zu befreien. Wir haben nie viele Worte darum gemacht, ob ich das tun soll oder nicht. Aber wenn ich ein bisschen geflunkert habe, blickt mein Chef kurz auf, und ich sehe ein Lachen in seinen Augen. Dann weiß ich, dass er mir sehr dankbar für die Unterbrechung ist.“

 

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