Wie Sie das Aufschieberitis-Syndrom kurieren


Leiden Sie gelegentlich oder auch häufiger unter dem Aufschieberitis- Syndrom? Dann sollten Sie dieses Leiden schleunigst kurieren. Denn je länger Sie sich damit herumschlagen, desto schlimmer werden die Folgen.

Auch hier gilt: Lösen Sie sich von alten Denkmustern und Gewohnheiten. Zum Aufschieberitis-Syndrom gehört vor allem das folgende typische Denkmuster, auch wenn Sie noch zeitliche Kapazitäten frei haben: „Morgen ist bestimmt ein besserer Tag für die Erledigung dieser Aufgabe/ Tätigkeit.“

Mit dieser Einstellung legen Sie sich heute Steine in den Weg, die morgen und übermorgen schon zu Bergen angewachsen sein können.

Haben Sie dieses Denkmuster bei sich selbst wiedererkannt? Dann gilt es, sich in Zukunft selbst zu überlisten. Immer wenn Sie den Impuls verspüren, eine Sache auf morgen zu verschieben, fragen Sie sich, welchen Nutzen es Ihnen bringt, wenn Sie die Aufgabe jetzt sofort angehen, z. B.:

  • Sie haben morgen mehr Freiräume.
  • Sie befreien sich von einem unguten Gefühl.
  • Sie werden schon in 10 Minuten, 30 Minuten, je nachdem, wie lange die Arbeit dauert, Freude und Erleichterung verspüren.
  • Sie werden einen beschwingten Feierabend verbringen.
  • Sie werden morgen mit mehr Freude an Ihre Arbeit gehen, weil Sie die ungeliebte Aufgabe bereits hinter sich gebracht haben.

Fazit: Konzentrieren Sie sich nicht länger auf die unguten Gefühle, die Sie damit verbinden, sondern allein auf die nötigen Handlungsschritte, um die Sache jetzt anzupacken.

Es gibt aber noch andere Wege, das Aufschieberitis- Syndrom zu kurieren.

Denn jeder Mensch spricht individuell auf eine andere Therapie an.

Zum Beispiel können Sie alle anstehenden Tätigkeiten des Tages auflisten, auch die, bei denen Sie das Aufschieberitis-Syndrom befällt. Machen Sie dann an jede erledigte Aufgabe einen dicken Haken. Es gibt viele Menschen, denen dieses „Abhaken“ eine innere Erleichterung verschafft.

Vielleicht haben Sie auch eine andere Form, Ihre Arbeitsschritte und -erfolge des Tages zu visualisieren. Letztendlich geht es nur darum, etwas zu finden, das Sie motiviert, Ihre Aufgaben nacheinander diszipliniert zu erledigen. Probieren Sie aus, was Ihnen persönlich den erforderlichen Überblick, Freude und Befriedigung gibt.

Für sehr umfangreiche Tagesaufgaben bietet sich die „Pain to Power Chart“-Methode an:

Sie basiert auf der Tatsache, dass das Nichterreichen oder Nichtverfolgen eines Tageszieles Sie belastet („pain“).

Das aktive Angehen oder Erreichen eines Zieles beflügelt Sie hingegen und gibt Ihnen Zufriedenheit und Kraft („power“).

So wenden Sie diese Methode an:

  • Benennen Sie Ihr Tagesziel.
  • Unterteilen Sie dieses Ziel in Zwischenziele.
  • Malen Sie einen symbolischen Weg auf ein großes Blatt im Querformat.
  • Kennzeichnen Sie verschiedene Wegabschnitte, und beschriften Sie diese mit Ihren Zwischenzielen. Schreiben Sie an den Anfangspunkt des Weges „Pain“ und an den Endpunkt des Weges „Power“ und eventuell noch das Ziel, das Sie erreichen wollen.
  • Hängen Sie das Blatt gut sichtbar an eine Pinnwand.
  • Stecken Sie eine Nadel immer genau an die Stelle zwischen „Pain“ und „Power“, an der Sie sich momentan befinden. Wenn Sie ein Zwischenziel erreicht oder eine Teilaufgabe erledigt haben, rücken Sie die Pinn-Nadel weiter in Richtung „Power“.

Der Vorteil dieser Methode: Ihre umfangreiche Aufgabe verliert durch das Aufteilen in einzelne Zwischenziele ihren Schrecken, weil sie sich als weit weniger komplex herausstellt als ursprünglich gedacht. Der Weg zum Ziel wird vor allem durch die optische Darstellung greifbarer.

Und das Erreichen der einzelnen Zwischenziele und damit des gesamten Ziels wird besser planbar. Außerdem können Sie klarer die benötigte Zeit und den Aufwand einschätzen. Unter Umständen lassen sich Teilaufgaben auch zwischendurch erledigen. So kommen Sie Ihrem Tagesziel kontinuierlich näher, anstatt eine Sache komplett vor sich herzuschieben, weil Sie nicht genug Zeit am Stück haben.

Wichtig: Vergessen Sie nicht, sich zwischendurch selbst zu motivieren!

Gönnen Sie sich nach jedem erfolgreichen Schritt etwas Schönes, und sei es nur eine Kaffeepause oder ein paar Dehnübungen.

Es ist wichtig, dass Sie sich nicht nur über Unerledigtes klar werden, sondern auch das Erreichte schätzen lernen. Mit jedem erreichten Zwischenschritt wächst Ihre Motivation zur Bewältigung der nächsten Teilaufgabe, weil Sie sich weiter von „Pain“ entfernen und näher an „Power“ heranrücken.  

 

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