Leserinnenfrage: Wie kann ich mein Gedächtnis trainieren?


„Liebe Redaktion, in letzter Zeit habe ich schon ein paar Mal etwas Wichtiges vergessen. Mir ist es sogar passiert, dass ich meinen Chef eine Woche vorher auf Geschäftsreise schickte, obwohl der Termin eine Woche später festgelegt war. Ich hatte den Termin falsch in den Kalender eingetragen. Zur Zeit bin ich einfach überfordert. Wie kann ich mein Gedächtnis besser trainieren?“
Sabine S., Forchheim

Hier unsere Antwort:

Vergesslichkeit und Gedächtnislücken können verschiedene Ursachen haben. Vielleicht haben Sie berufliche oder private Probleme, die Ihnen ständig im Kopf herumgehen. Das senkt die Konzentrationsfähigkeit erheblich. Unter Umständen sind Sie mit Arbeit so überlastet, dass Sie es alleine nicht mehr schaffen können. Dann steht ein Gespräch mit Ihrem darüber Chef an, an wen Sie Aufgaben delegieren könnten. Auch gesundheitliche Probleme können die Ursache für Erinnerungslücken sein. Wenn sich das Problem verstärkt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Vielleicht hilft Ihnen schon ein kleines Gedächtnistraining, das Ihre Merkfähigkeit enorm steigern kann.

Ein gutes Gedächtnis ist für Sie als erfolgreiche Sekretärin und Assistentin das A und O. Sie müssen nicht nur Ihre eigenen Termine und Projekte im Kopf haben, sondern sind außerdem der „wandelnde“ Terminkalender Ihres Chefs.

Wir behalten oder nehmen auf:

  • 10 % von dem, was wir lesen 
  • 20 % von dem, was wir hören
  • 30 % von dem, was wir sehen
  • 50 % von dem, was wir hören und sehen
  • 70 % von dem, was wir selbst sagen 
  • 90 % von dem, was wir selbst tun

Mit dieser Assoziationstechnik können Sie Ihr Gedächtnis trainieren:

1. Merken Sie sich die folgenden Wortkombinationen. Sie haben eine Minute Zeit. Drehen Sie dann Ihr Blatt um, und geben Sie die Kombinationen wieder:

Karton – Suppe
Hase – Mond
Kamin – Hose
Mantel – Auto
Garten – Lupe

Haben Sie jede Kombination richtig wiedergeben können? Wenn ja, ist Ihr Gedächtnis schon gut trainiert. Aber Sie können Ihre Merkfähigkeit noch steigern, wenn Sie sich zu jedem Wortpaar ganz intensiv ein Bild vorstellen, z. B.: einen Hase, der auf einem Mond sitzt, eine Hose, die gerade in einem offenen Kamin verbrennt, einen Mantel, der in eine Autotür eingeklemmt ist, eine Lupe mit Füßen, die im Garten spazieren geht und sich jede Blume vergrößert ansieht.

2. Steigern Sie Ihre Merkfähigkeit von 10 bis zu 60 Wortkombinationen. Probieren Sie dies einfach mit Wörtern, die Ihnen in den nächsten Minuten begegnen. Mit der Assoziationstechnik werden Sie bald eine Meisterin darin sein, sich Wortpaare zu merken. Diese Fähigkeit können Sie dann sehr gut auf den beruflichen Alltag übertragen: Ihr Chef ruft Ihnen beispielsweise zu: „Erinnern Sie mich gleich morgen früh daran, dass ich die Verkaufszahlen fertig mache.“ Sie stellen sich dann z. B. bildhaft vor: einen Sonnenaufgang, vor dem langsam Blätter mit Zahlen hinuntersegeln. Oder er raunt Ihnen zu: „In meine Rede muss ich unbedingt das geplante Projekt zur ‚Balanced Score Card‘ einbauen.“ Jetzt stellen Sie sich Ihren Chef vor dem Rednerpult vor mit einer riesigen Wortblase, in der steht: „Balanced Score Card“.

 

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