Groß- und Kleinschreibung: Die 3 größten Stolperfallen


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Sind Sie sich manchmal auch unsicher, wenn es um die richtige Rechtschreibung und Zeichensetzung geht? Besonders als Sekretärin darf Ihnen bei der schriftlichen Korrespondenz mit Ihren Geschäftspartnern jedoch kein Fehler unterlaufen - denn das wirkt schnell unprofessionell und rückt Sie und Ihr Unternehmen in ein schlechtes Licht.

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Groß- und Kleinschreibung: Vermeiden Sie diese 3 größten Stolperfallen

Die Engländer haben es leicht. Es wird einfach (fast) alles kleingeschrieben. Da können wir doch glatt ein bisschen neidisch werden. Im Deutschen lauern so viele Fallstricke, die selbst von erfahrenen "Schreibern" wie Ihnen manchmal übersehen werden. Wann Sie ein Wort groß- oder kleinschreiben, erfahren Sie hier!

Eigentlich ist es mit der Großschreibung recht einfach. Im Deutschen schreiben Sie

  • Überschriften,

  • Satzanfänge,

  • Substantive und Substantivierungen, 
  • Eigennamen und

  • Anredepronomen (Sie)

groß. Aber es lauern Fallstricke, denn auch andere Wortarten wie Verben, Adjektive, Pronomen und Präpositionen können zu Substantiven werden. Sie müssen also von Fall zu Fall wissen oder selbst entscheiden, ob ein Wort im jeweiligen Zusammenhang noch Adjektiv oder Verb ist oder bereits zum Substantiv ("substantiviert") wurde. Die nachfolgende Übersicht hilft Ihnen dabei.

1. Adjektiv→Substantiv

Aus Adjektiven wie trocken, dunkel, klar und neu können schnell Substantive werden. Beispiele:

  • im Trockenen
  • im Dunkeln
  • im Klaren

  • aufs Neue

Substantivierte Adjektive werden großgeschrieben.

Ausnahmen: Superlative, die mit "aufs/auf das" gebildet werden, können wahlweise groß- oder kleingeschrieben werden, wenn man nach ihnen mit "Wie?" fragen kann.

Beispiele:

  • aufs Herzlichste/aufs herzlichste (Wie?) 
  • aufs Beste/aufs beste (Wie?)

Sie müssen geschrieben werden, wenn Sie danach mit "Worauf?" fragen.

Beispiele:

  • aufs/auf das Äußerste gefasst sein (Worauf ?)
  • aufs/auf das Schlimmste eingestellt sein (Worauf ?)

Tipp: Wenden Sie die Großschreibung möglichst konsequent auch da an, wo Sie wählen können (aufs herzlichste/aufs Herzlichste). Damit liegen Sie auf jeden Fall richtig. Die Rechtschreibreform hat die Großschreibung eindeutig gestärkt.

2. Verb → Substantiv

Substantivierte Verben werden großgeschrieben. Sie erkennen an dem Artikel (der, die, das, ein, eine) oder an dem Possessivpronomen (mein, dein, unser etc.), dass aus dem Verb ein Substantiv geworden ist.

Beispiele:

  • Wer ist für das Organisieren der Tagung zuständig?
  • Das Sprechen fiel ihm schwer.

  • Wer übernimmt das Schreiben des Protokolls?

  • Das Lesen von Tabellen am Bildschirm fällt mir schwer.

  • Das Fernbleiben des Abteilungsleiters wurde beanstandet.

  • Wer erledigt das Reparieren der Maschinen?
  • Wegsehen und Schweigen können wir uns nicht erlauben.
  • Dieser Zusatz ist ein absolutes Muss.
  • Wir empfehlen Ihnen auf Anraten unserer Techniker den Einbau neuer Ventile.

  • Ich komme aus dem Staunen nicht heraus.

  • Er hatte beim Kochen nicht aufgepasst.

3. Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen, Interjektionen → Substantiv

Substantivierte Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen, Interjektionen (Ausrufe) werden großgeschrieben.

Beispiele:

  • Wir müssen dieses Durcheinander beenden.
  • Uns alle stört das ewige Hin und Her.
  • Auf das Hier und Jetzt kommt es an.
  • Ich danke Ihnen im Voraus.

  • Im Nachhinein sind wir jetzt alle klüger.

  • Dies bedeutet das Aus für dieses Unternehmen.

  • Wir haben das Für und Wider sorgfältig durchdacht.

  • Wir sagen Ihnen zu ohne jedes Wenn und Aber.

Empfehlung: Und wenn Sie trotzdem unsicher sind, was wie geschrieben wird, gibt es immer noch die Rechtschreibkontrolle und den guten alten Duden. Schlagen Sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig nach, wenn Sie tadellose Texte verschicken möchten.

Claudia Marbach