Leserfrage: Sind Übertreibungen als Stilmittel erlaubt?




„Sie haben in der letzten Ausgabe davor gewarnt, in Briefen zu viele Superlative wie ,herzlichst‘, ,neueste‘ und ,modernste‘ zu benutzen. Mir stellt sich da die Frage, ob man stilistische Übertreibungen, die ja ähnlich wirken, schreiben darf. Ich meine zum Beispiel Begriffe wie ,absolut‘ oder ,äußerst‘. Meine Kollegin meint, das sei moderner Stil. Was sagen Sie dazu?“

Antwort der Redaktion: Das ist eine interessante Frage und ich greife sie gern auf. Ich empfehle Ihnen, sich in der modernen Korrespondenz eben nicht nur vor Superlativen, sondern auch vor sprachlichen Übertreibungen zu hüten, um glaubwürdig zu wirken.

Denn wenn Sie immer alles unheimlich entsetzlich oder wahnsinnig fantastisch finden, glaubt Ihnen das bald niemand mehr – wahrscheinlich auch zu Recht.

Regel: Setzen Sie diese starken Stilmittel nur ein, wenn sie wirklich angebracht und auch gewollt sind, wenn Sie also damit aufrütteln oder etwas sehr wichtig machen wollen. In allen anderen Fällen lassen Sie übertriebene Adjektive einfach weg. Wollen Sie einen Sachverhalt betonen, ohne gleich übertrieben zu wirken, schreiben Sie doch „sehr“, „besonders“ oder „außerordentlich“.

Finger weg von diesen Superlativen:

– absolut richtig
– ungeheuer wichtig
– entsetzlich schwierig
– unheimlich loyal
– furchtbar engagiert
– wahnsinnig interessant
– schrecklich neugierig
– total begeistert
– grauenvoll
– gigantisch
– einmalig
– fantastisch
– erstklassig
– wundervoll
– herausragend
– traumhaft

 

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