Ende gut, alles gut – mit Schlusssätzen für (fast) alle Gelegenheiten



Zum Ende eines Briefes denken viele Verfasser, dass sie noch irgendetwas Schönes, Freundliches schreiben sollten. Resultat sind häufig schwache Floskeln, die wir alle schon 1.000-mal gelesen haben. Diese Formulierungen sollten Sie am Ende eines Briefs nicht mehr verwenden:

  • In der Hoffnung, Ihnen hiermit gedient zu haben ...
  • Für heute verbleiben wir mit ...
  • Ihrem geschätzten Auftrag entgegensehend ...
  • Ihrer baldigen Antwort entgegensehend verbleiben wir ...
  • Wann dürfen wir mit einer Antwort von Ihnen rechnen?
  • Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.

Mit diesen Sätzen verderben Sie den besten Brief. Oder würden Sie sich durch solche Formulierungen angesprochen fühlen?

Alternative Schlusssätze, die Leser wirklich ansprechen

Alternativen zu finden ist gar nicht so einfach. Zu lange schon verwendet man die Floskeln. Zu lange schreibt man immer wieder das Gleiche. Hier einige Briefausstiege, die die Leser Ihrer Korrespondenz wirklich ansprechen:

  • Ich freue mich/wir freuen uns auf Ihren Anruf.
  • Ich freue mich auf das Treffen mit Ihnen am 20. September 20...
  • Ich freue mich darauf, mit Ihnen in Ruhe sprechen zu können.
  • Ich bin froh, dass wir einen gemeinsamen Termin gefunden haben.
    Bis dahin ...
  • Gefällt Ihnen unser Angebot? Rufen Sie uns an, wenn Sie Fragen haben. Sie erreichen uns montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr unter der Telefonnummer 040 121234-0.
  • Sie haben noch Fragen? Rufen Sie uns an! Telefon: 040 123456. Ihre Kundenberaterin/Ansprechpartnerin, Birgit Schneider, hilft Ihnen gern weiter.
  • Über eine schnelle Lösung freuen wir uns.
  • Schon heute vielen Dank für Ihre Unterstützung.

 

Absage auf Einladung

  • Dieses Mal muss ich also leider absagen. Aber lassen Sie mich unbedingt in allen Verteilern für Feste aller Art!
  • Beim Slalomlauf durch meinen Terminkalender sehe ich an diesem Tag eine schwere Kollision auf mich zukommen. Ich muss daher definitiv absagen.
  • Die umfangreichen Informationen an Ihrem Messestand werden mir nun entgehen. Oder gibt es eine Möglichkeit, sie auf anderem Wege doch noch zu erhalten?

Anfrage – Angebot – Auftrag

  • Bisher verlief alles wie imBilderbuch. So soll es jetzt auch weitergehen!
  • Ihr Auftrag ist bei uns in guten Händen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Angebot – Antwort auf ein Angebot

  • Ihr Angebot war einfach unwiderstehlich. Sie erhalten in den nächsten Tagen unseren ersten Auftrag.
  • Ihr Angebot war durchaus der Rede wert. Aber zur Erteilung eines Auftrags hat es nicht gereicht.
  • Ihr Angebot hat auf unserer Seite einige Fragen ausgelöst. Können wir diese in einem Gespräch klären?

Anruf – Bitte um Rückruf

  • Mein Anruf wurde für mich zur Sackgasse. Ich habe keinen kompetenten Ansprechpartner gefunden. Bevor ich noch einmal dort herumirre, bitte ich Sie, mich möglichst bald anzurufen, um dieses Problem zu klären.
  • Sie haben Herrn Schneider nicht erreicht, da er bis zum … auf Geschäftsreise ist. Er wird Sie anrufen, sobald er wieder im Büro ist.

Anruf – Reaktion auf Anruf

  • Die Telefongebühren für unser gestriges Telefonat waren eine ausgezeichnete Investition. Die Rendite wird nicht lange auf sich warten lassen.
  • Eine Stimme vermittelt Stimmungen besser als das geschriebene Wort. Jetzt habe ich verstanden, was sich bei Ihnen in den letzten Wochen abgespielt hat.

Auftragsbestätigung

  • Sie können nun die Füße hochlegen und warten. Wir erledigen diesen Auftrag so schnell und so selbstständig wie möglich.

Beschwerden

  • Ich hoffe, dass diese Panne eine Sonderanfertigung war und nicht in die Serienproduktion geht.
  • Ich möchte diese Angelegenheit so schnell wie möglich vergessen. Daher mein Vorschlag: Sie erstatten umgehend diesen Betrag und ich lösche dieses Debakel aus meinem Gedächtnis.
  • Wir hoffen, unser Fehler ist damit wieder korrigiert und Sie bleiben uns als Kunde weiterhin treu.

Bestellung

  • Wir bestellen bei Ihnen vor allen Dingen wegen Ihrer kurzen Lieferfristen. Lassen Sie uns bitte dabei nicht im Stich!
  • Ganz wichtig für uns ist, dass die Ware spätestens am ... (Datum) bei uns eintrifft. Wir verlassen uns auf Sie.

Einladung

  • Ich rate Ihnen, unbedingt zu unserer Jubiläumsfeier zu kommen. Die nächste findet frühestens in zehn Jahren statt.
  • Den Vertreter einer Bank im eigenen Haus begrüßen zu dürfen und nicht zu müssen – dieses Gefühl möchte ich mir nicht entgehen lassen. Ich hoffe, dass Sie zu meiner Geburtstagsfeier kommen können.

Geschäftseröffnung

  • Also: Ärmel hochgekrempelt, in die Hände gespuckt und „auf in den Kampf“!
  • Sie feiern die Eröffnung mit Zuversicht und Optimismus? Na, das sind doch schon zwei klassische Erfolgsfaktoren!
  • Meine Prognose: Sobald sich die Tür zu Ihrem neuen Büro öffnet, wird ein frischerWind wehen. Und dieser Wind wird eine Sogwirkung auf Kunden und Geschäftspartner haben.

Gespräch

  • Unser erster Gedankenaustausch am Telefon war doch schon sehr viel versprechend. Bevor nun der Gesprächsfaden reißt, ergreife ich die Flucht nach vorn und lade Sie zu einem persönlichen Gespräch ein.
  • Zuerst die schriftlichen Informationen, dann Ihre ausführlichen Erörterungen in unserem Gespräch – jetzt bin ich so gut informiert, dass ich bei Ihnen als Verkäufer einsteigen könnte. Will ich aber nicht – ich bleibe auf der Käuferseite.

Konflikt

  • Die Gewitterwolken und Ihr Donnerwetter haben wir registriert. Aber nachdem das Missverständnis geklärt ist, könnten wir eigentlich beide wieder die Sonne scheinen lassen.
  • Da ich Nichtraucher bin, möchte ich nicht die Friedenspfeife mit Ihnen rauchen, sondern lieber mit einem Glas Wein auf die Lösung unseres Konflikts anstoßen.

Mängel

  • Ihr Fotokopierermacht eigentlich einen guten Eindruck: ein modernes Design, eine ansprechende Farbe. Schade, dass er sich bei uns nicht wohlfühlt und so reparaturanfällig ist.
  • Ihr Scanner hat uns im Stich gelassen. Hoffentlich folgt Ihr Kundendienst jetzt nicht diesem Beispiel.

Terminverschiebung

  • Einmal vereinbarte Termine halte ich sonst unter allen Umständen ein. Aber dies ist ein Fall von höherer Gewalt. Da bin auch ich machtlos.
  • „Das fängt ja schon gut an!“ Ich verstehe, wenn Sie so auf diese Terminverschiebung reagieren. Sie dürfen unser Gespräch an unserem neuen Termin auch mit einer Beschimpfung beginnen.

Umzug

  • Wir sitzen nicht mehr auf Umzugskisten. Wir haben schon richtige Stühle! Testen Sie diese in den kommenden Tagen doch einmal.
  • Wir sind wieder einmal umgezogen. Nomadenvölker folgen den Herden, von denen sie leben und die sie bejagen.Wir folgen den Kunden, die wir betreuen.

Unterlagen

  • „Unterlagen“ ist in diesem Fall ein guter Begriff. Für unsere Entscheidung benötigen wir eine Basis.
  • Ihr freundliches Schreiben haben wir erhalten. Allerdings fehlten die versprochenen Dokumente.Wurden diese vergessen oder wurden sie als „geheim“ eingestuft?

Vorschlag

  • Unsere Verhandlungen stecken nach meiner Ansicht in einer Sackgasse. Sollen wir mit dem Kopf gegen die Wand laufen oder gemeinsam einen Ausweg suchen?
  • Ich danke Ihnen für diese Idee. Sie ist so gut – die könnte von mir sein.

Zahlungseingang

  • Ihre Zahlung ist eingetroffen. Jetzt kennt Ihr Geld den Weg zu uns. Hoffentlich wird ein regelrechter Trampelpfad daraus!
  • Früher war man überrascht, wenn jemand nicht pünktlich zahlte. Heute reiben wir uns die Augen, wenn alles so problemlos abläuft wie bei Ihnen. Danke.

Zusage

  • Sie haben mich zu Ihrem Geburtstag eingeladen. Sie kannten hoffentlich das Risiko bei dieser Einladung. Ich komme!
  • Oft drängt mich mein Terminkalender dazu, Absagen zu erteilen. Aber in diesem Fall hat er mir ausdrücklich geraten, an dieser Informationsveranstaltung teilzunehmen. Planen Sie mich bitte ein!

Zusammenarbeit

  • „Many hands make light work.“ Dieses englische Sprichwort übersetze ich folgendermaßen: Mit einem Partner wie Ihnen macht die Arbeit Spaß.
  • Wir könnten in diesem Sektor ein Tandem bilden.Wenn wir beide gemeinsam strampeln, kommen wir schneller voran.

Zwischenbescheid

  • Wir möchten Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot vorlegen. Es wird von Tag zu Tag besser. Das Warten lohnt sich also für Sie.
  • Die gewünschten Änderungen bei den Zugriffsrechten in Ihrem Netzwerk sind eine harte Nuss. Wir werden sie knacken – aber nicht mit einem einzigen Hammerschlag. Wir suchen nach subtileren Lösungen und bitten um Geduld.

 

Aber Achtung: Manchmal benötigen Sie gar keinen klassischen Schlusssatz. Prüfen Sie Ihre Formulierungen sorgfältig und lesen Sie den letzten Absatz noch einmal laut durch. Oft werden Sie feststellen, dass alles gesagt ist und Sie sich den Schlusssatz schenken können.

 

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