Was Sie zum Thema Namen und Titel schon immer wissen wollten


Der eigene Namen ist die wichtigste Vokabel eines jeden Menschen. Doch wissen Sie immer, wie Sie stilsicher und formvollendet mit dem eigenen Namen und dem Namen des Gegenübers umgehen? Welche Angaben auf Tischkarten und Namensschilder gehören? Und wie Sie sich selbst aus der Klemme helfen, wenn Sie einen Namen vergessen haben?

Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema Namen und Titel finden Sie in Der große Knigge - Mit Takt und Stil zum Ziel.

Stimmt es, dass Sie den Namen Ihres Gegenübers so oft wie möglich wiederholen sollten?

Nein, das war zwar bis vor kurzer Zeit richtig, ist mittlerweile jedoch veraltet. Es stimmt zwar immer noch, dass der eigene Namen die liebste Vokabel eines jeden Menschen ist, aber die meisten Menschen finden die andauernde Wiederholung ihres Namens mittlerweile penetrant.

Daher gilt neuerdings: Benutzen Sie den Namen Ihres Gegenübers, übertreiben Sie dabei jedoch nicht. Wenn Sie den Namen jeweils ein Mal zur Begrüßung, in der Mitte des Gesprächs und bei der Verabschiedung nennen, genügt das vollkommen.

"Herr ... ähm ..." - sollten Sie zugeben, wenn Sie einen Namen vergessen haben?

In solchen Situationen ist Fingerspitzengefühl gefragt. Zwei Risiken bestehen:

- Ihr Gegenüber ist persönlich beleidigt, weil Sie seinen Namen nicht mehr wissen.
- Ihr Gegenüber hält Sie für unaufmerksam oder vergesslich.

Ich empfehle Ihnen eine dieser drei Reaktionen:

  • Sie fragen in einem günstigen Moment diskret einen gemeinsamen Bekannten, wie der Namen des Gegenübers lautet.
  • Sie bitten um die Visitenkarte.
  • Sie sind ehrlich, entschuldigen sich und bedauern, sich gerade nicht an den Namen erinnern zu können.

Achtung Fettnäpfchen: "Wie war der Namen?"

Es gibt keinen Grund, nach dem Namen in der Vergangenheitsform zu fragen. Schließlich ist Ihr Gegenüber lebendig und erfreut sich hoffentlich bester Gesundheit. Die Vergangenheitsform lässt dann doch eher auf einen Verstorbenen schließen. In jedem Fall klingt es besser, wenn Sie fragen: "Wiederholen Sie Ihren Namen bitte noch einmal für mich?"

Fragen Sie auch nicht, wie der "werte" Namen ist oder war. Auch das klingt aufgesetzt und ziemlich verstaubt. Ungeeignet ist auch die Formulierung "Können Sie mir Ihren Namen noch einmal sagen?" Dass der andere das kann, also körperlich und geistig dazu befähigt ist, steht außer Frage.

Wie Sie Herrn Professor Dr. Dr. richtig ansprechen und welche Angaben der Höflichkeit halber aufs Namensschild gehören, lesen Sie in Der große Knigge - Mit Takt und Stil zum Ziel.

Sind Adelsbezeichnungen Bestandteile eines Namens?

Im Gegensatz zu akademischen Titeln gehören Adelsbezeichnungen zum Familiennamen. Seit der Weimarer Verfassung von 1919 gelten Sie als Namensbestandteil bzw. Namensprädikat.

Eine Gräfin schreiben Sie zum Beispiel wie folgt an:

Frau Margarete Gräfin von Musterburg

Rein sachlich betrachtet wäre auch die mündliche oder briefliche Anrede

Frau Gräfin von Musterburg

korrekt. Dennoch hat sich diese korrekte Form nicht im Sprachgebrauch durchgesetzt. Da früher nur das Dienstpersonal "Frau Gräfin" sagte, ist es auch heute noch üblich nur

Gräfin von Musterburg

zu sagen.