In letzter Zeit erlebe ich es immer häufiger, dass die Anrede „Hallo“ in E-Mails verwendet wird. E-Mails sind jedoch gleich zu formulieren wie Briefe. Bei privaten E-Mails verstehe ich das schon. Aber bei dienstlichen E-Mails finde ich das „Hallo“ fehl am Platze. Aber vielleicht sehe ich das falsch. Gibt es da neue Richtlinien über die Anrede in Briefen und E-Mails?
Und wie schreibe ich folgende Anrede richtig: „Guten Morgen, sehr geehrte Frau ...“, „Guten Morgen, liebe Frau ...“ oder kann ich auch nur „Guten Morgen, Frau ...“ schreiben? Gehört das „Sehr geehrte“ oder „Liebe“ in der Anrede dazu? Ich bin Ihnen dankbar, wenn Sie mir weiterhelfen können. Christina W. aus Waiblingen
Claudia Hovermann, Chefredakteurin des SekretärinnenBriefeManagers, beantwortet Ihre Fragen.
Sie haben Recht. Geschäftliche E-Mails sollten genauso höflich formuliert werden wie Briefe. Da gibt es keine neue Anrede-Richtlinie. Wenn Sie jemanden in einem Brief nicht mit „Hallo“ anreden würden, dann sollte das in einer E-Mail ebenfalls nicht geschehen.
Zumal: Viele Menschen empfinden die Anrede „Hallo“, genau wie Sie, als zu lapidar. Das ist meine Erfahrung aus Gesprächen mit Leserinnen und in meinen Korrespondenz-Seminaren. Ob Sie in der Anrede „Guten Morgen, sehr geehrte Frau ...“ oder „Guten Morgen, liebe Frau ...“ schreiben, hängt davon ab, wie gut Sie die Empfängerin kennen beziehungsweise wie Sie sonst mit der Dame in Kontakt stehen. Beim Erstkontakt würden wir für die Anrede die Variante „sehr geehrte ...“ wählen. Wenn Sie schon längere Zeit mit der Dame kommunizieren und sich gut verstehen, dann könnte diese Anredevariante unnötig Distanz aufbauen. Dann würden wir die Formulierung „Guten Morgen, liebe Frau ...“ vorziehen.
Es ist nicht zwingend notwendig, „sehr geehrte“ oder „liebe“ in Verbindung
mit „Guten Morgen“ in der Anrede zu schreiben. Es ist genauso richtig, einfach nur „Guten Morgen, Frau ...“ zu schreiben. Das ist reine Geschmackssache.
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