Trinkgeld-Knigge: Wie Sie stilvoll Trinkgeld geben, ohne geizig oder gönnerhaft zu wirken


In welchen Berufen ist es richtig, Trinkgeld zu geben? Ist das ein Muss? In welcher Höhe wird ein solches Trinkgeld dann erwartet? Gilt die alte Regel noch, dass Chefinnen und Chefs kein Trinkgeld bekommen? Solche und viele andere Fragen zu diesem Thema tauchen immer wieder auf. Die Antworten und viele zusätzliche hilfreiche Tipps finden Sie im Großen Knigge im Beitrag "Trinkgeld-Knigge 2010".

„Nein, müssen Sie nicht!“

So lautet die Antwort auf die Frage, ob Sie Trinkgeld geben müssen. Ihren Sohn würden Sie für eine Fünf in Mathe schließlich auch nicht mit einem Extra-Taschengeld belohnen. Trinkgeld ist in Deutschland eine freiwillige Leistung. Alle Knigge-Experten empfehlen: Geben Sie fünf bis zehn Prozent Trinkgeld, wenn Sie mit der Leistung zufrieden waren. Falls die Leistung nicht gut war, dürfen Sie sich das Trinkgeld sparen.

Allerdings müssen Sie ggf. mit dem Gefühl oder dem subtilen gesellschaftlichen Vorwurf leben, ein Geizhals zu sein. Eine nicht repräsentative Umfrage bei meinen Freundinnen bestätigt: Ein Mann, der bei der ersten Verabredung im Café oder Restaurant kein Trinkgeld gibt, kommt für ein zweites Treffen nicht in Betracht. Geizhälse sind nicht beliebt. Beim Trinkgeld geht es also längst nicht nur um den Kellner und die Qualität des Service, sondern auch um Ihre Reputation als großzügiger und gerechter Mensch. Die Trinkgeld-Faustregellautet also: 5–10 Prozent. Aber warum geben wir überhaupt Trinkgeld? Die Antwort finden Sie hier ...

Trinkgeld: Anerkennung oder Inszenierung?

Ökonomisch ist das Trinkgeldgeben jedenfalls nicht: Warum sollte jemand für eine erbrachte Dienstleistung zum festgeschriebenen Preis mehr Geld als verlangt zahlen? An der Supermarktkasse käme schließlich auch niemand auf die Idee, bei einer Rechnung von 18,70 Euro "Machen Sie 20" zu sagen. Beim Tip geht es sicherlich um die "öffentliche Inszenierung sozialer Rangordnung" wie die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel zum Thema Trinkgeld schreibt (12.9.2008). Doch es wäre falsch, nur Böses dabei zu denken. Meistens dient die freiwillige Gabe wirklich dazu, die persönliche Anerkennung zu zeigen und die Gehälter der guten Geister in Gastronomie und Hotellerie aufzubessern.

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