So enträtseln Sie die Visitenkarten-Geheimsprache


Noch heute werden manchmal Abkürzungen wie p. r. oder p. m. auf Visitenkarten verwendet. Die meisten Menschen wissen aber nicht (mehr), was diese Kürzel bedeuten. Entstanden sind sie im 17. Jahrhundert, als sich die Visitenkarte zu einem essenziellen Medium entwickelte, um in der feinen Gesellschaft angekündigt und vorgestellt zu werden. Die Visitenkarte war eine Besucherkarte im wahrsten Sinne des Wortes ("visitare" ist Latein und bedeutet "besuchen"). Im viktorianischen England z. B. war es in gehobenen Kreisen üblich, dass der Besucher an der Tür seine Visitenkarte dem Butler übergab. Dieser drapierte die Visitenkarte auf einem Tablett und überbrachte sie dem Hausherrn, der Rang und Namen des Gastes in Ruhe prüfen und angemessen reagieren konnte. Und wie Sie heutzutage Ihre Visitenkarte in eine kleine, aber feine Grußkarte umwandeln können, erfahren Sie hier ...

Visitenkarten-Geheimsprache

Damit der Hausherr nicht nur wusste, wer ihn besuchen wollte, sondern auch warum, entwickelte sich in Frankreich eine zum Teil heute noch verwendete Visitenkarten-Geheimsprache. Durch Kürzel und Knickmuster wurde der Besuchsgrund angegeben, z. B. Trauer- oder Beileidsbesuch, Bittstellung oder Gratulation. Heute sind u. a. noch folgende Angaben auf Visitenkarten üblich:

 

Geheimsprache 
Bedeutung
Übersetzung
p. c.
pour condoler
um zu kondolieren
p. f.
pour féliciter
um zu beglückwünschen
p. f. n. a.
pour féliciter
nouvelle année
um Neujahrsglückwünsche
auszusprechen
p. m.
pour mé-moire
zur Erinnerung
p. p.
pour présenter
zur Vorstellung
p. p. c.
pour prendre
congé
zur Verabschiedung
p. p. p
pour prendre
part
um Beileid auszusprechen
p. r. 
pour remercier
zum Dank 

Auch wenn Sie die Geheimkürzel kennen und deuten können, sollten Sie selbst sie auf Ihrer Visitenkarte besser nicht verwenden. Es kann nämlich gut sein, dass Ihr Gegenüber damit nichts anfangen kann. Aber ein nettes Small talk Thema ist diese Visitenkarten-Geheimsprache auf jeden Fall. Finden Sie nicht?

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