Selbstpräsentation: So überzeugen Sie Ihren Chef und Geschäftspartner


Wissen Sie eigentlich, wovon Ihr Fortkommen im Beruf, Ihr Erfolg und Ihre Karriere am meisten abhängen? „Klar, von meinem Können“, werden Sie vielleicht sagen, „oder von meinen guten Beziehungen.“ Falsch! Untersuchungen haben ergeben, dass Aufstiegschancen und Karriere hauptsächlich von drei entscheidenden Faktoren abhängen:

  1. Von Ihrer Leistung. Diese beeinflusst Ihre Karriere zu 10 %!
  2. Von Ihrer Persönlichkeit. Diese beeinflusst Ihr Fortkommen zu 30 %!
  3. Von dem, wie Sie nach außen wirken und gesehen werden. Das beeinflusst Ihre Karriere zu 60 %!

Fazit:

Ihr beruflicher Erfolg wird zu 90 % von Ihrem persönlichen Image bestimmt. Vorwiegend danach werden Ihre Leistungen von Ihrem Umfeld und den Entscheidungsträgern in Ihrem Unternehmen beurteilt.

„Super!“, denken Sie vielleicht. „Dann brauche ich mich ja gar nicht mehr fachlich fortzubilden, sondern mein Augenmerk nur noch auf die Äußerlichkeiten lenken und mein Auftreten trainieren.“ Ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Ihre Fachkompetenz ist sozusagen die Basis. Die wird von jedem Unternehmen vorausgesetzt. Und dass Sie jederzeit auf dem neuesten fachlichen Stand sind, ist selbstverständlich. Fachkompetenz ist also die Pflicht. Die Kür, sozusagen das Entscheidende, ob Sie oder eine Mitbewerberin als Vorstandsassistentin berufen werden, ist die Art, wie Sie sich selbst und Ihr Können nach außen darstellen.

Welche Fähigkeiten sind wichtig, um sich gut zu präsentieren?

Neben einem soliden Selbstwertgefühl, das wir auf der nächsten Seite genauer betrachten, und Ihrer Fachkompetenz, sollten Sie sich auf folgenden Gebieten perfektionieren:

  • Kommunikationsfähigkeit und Small Talk. Vor allem der Small Talk ist ein sehr nützliches Instrument, um neue Kontakte in Gang zu bringen und Beziehungen zu knüpfen.
  • Körpersprache. Die Art, wie Sie gehen, welche Haltung Sie einnehmen und wie Sie gestikulieren, sagt viel über Ihr Selbstbewusstsein aus.
  • Rhetorik. Die Art, wie Sie Ihre Worte wählen, lässt Ihre Botschaft selbstbewusst oder unsicher, klar oder unverständlich wirken.
  • Etikette. Sie ist wieder wichtiger denn je. Wenn Sie sich als Sekretärin oder Assistentin auf dem beruflichen und gesellschaftlichen Parkett nicht sicher bewegen können, werden Sie in Ihrer Karriere über dieses Defizit stolpern.
  • Outfit. Ganz klar, als Chefsekretärin oder Assistentin sind Sie eine der führenden Damen im Unternehmen. Ihr Outfit hat Vorbildcharakter und spiegelt den gewünschten Kleidungsstil des Unternehmens nach außen und auch nach innen wider.

Wie stark ist Ihr Selbstwertgefühl?

Es gibt vieles im Bereich Selbstpräsentation, das Sie schnell lernen, trainieren und perfektionieren können. Sicher kennen Sie Menschen, z. B. Politiker, die mit einem professionellen Auftritt und beeindruckender Rhetorik überzeugen und damit nach außen ein starkes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein vermitteln. Und trotzdem bleibt bei Ihnen als Beobachterin ein ungutes Gefühl in der Magengrube zurück. Warum? Weil all diese antrainierten Fähigkeiten nicht über eines hinwegtäuschen können: mangelnde Authentizität. Wenn der betreffende Mensch nicht innerlich davon getragen wird, wie er sich bewegt und was er sagt, werden Sie ihm das auch bei noch so viel Übung und Perfektion nicht abkaufen. Denn Ihr Gefühl signalisiert Ihnen dann ganz eindeutig: Irgendetwas an dieser zur Schau getragenen Selbstsicherheit stimmt nicht.

Testen Sie doch einmal, wie es mit Ihrem eigenen Selbstwertgefühl bestellt ist. Müssen Sie noch ein wenig Innenschau betreiben und Ihr Selbstvertrauen stärken? Oder ist alles in Ordnung? Dann werden die folgenden Tipps zur Selbstpräsentation auf diesem soliden Boden ganz sicher sichtbare Früchte tragen. Entscheiden Sie sich bei jeder der folgenden 30 Aussagen für eine der folgenden Antwortmöglichkeiten und kreuzen Sie diese an. Addieren Sie anschließend alle Punkte, die Sie erreicht haben.

Test: Wie schätzen Sie sich selber ein?

3 = Ich stimme vollkommen zu.
2 = Ich stimme weitgehend zu.
1 = Ich stimme teilweise zu.
0 = Ich stimme nicht zu.

1. Ich vergleiche mich oft mit anderen.
2. Meine Gefühle können leicht verletzt werden.
3. Für mich ist es sehr wichtig, dass andere mich anerkennen.
4. Ich habe oft das Gefühl, dass andere mich angreifen.
5. Bevor ich einen Misserfolg einstecke, mache ich lieber nichts.
6. Ich versuche, immer alles 120%ig zu machen.
7. Es ist für mich sehr wichtig, wie andere über mich denken.
8. Ich zeige anderen meine innersten Gefühle nie.
9. Ich versuche, es anderen recht zu machen.
10. Ich kann nur sehr schwer nein sagen.
11. Andere beneide ich insgeheim um ihren Erfolg.
12. Ich habe häufig das Gefühl, nicht gemocht zu werden.
13. Ich habe oft den Drang, mir und anderen etwas zu beweisen.
14. Wenn ich einen Fehler mache, grüble ich lange darüber nach.
15. Komplimente machen mich verlegen.
16. Öfter habe ich das Gefühl, versagt zu haben.
17. Ich werde häufig von Schuldgefühlen geplagt.
18. Ich leide oft unter Niedergeschlagenheit.
19. Ich denke oft daran, ob ich gut genug aussehe.
20. Schwäche und Ohnmacht hasse ich.
21. Ich mag es überhaupt nicht, mir eine Blöße zu geben.
22. Wenn es mir schlecht geht, verdiene ich das wohl auch.
23. Ich bin mir sicher, dass die anderen schlecht über mich reden.
24. Ich betrachte mich nicht gerne im Spiegel.
25. Meine Fehler und Schwächen verberge ich.
26. Im Vergleich mit anderen schneide ich immer schlecht ab.
27. Ich ärgere mich oft über mich.
28. Ich habe häufig Selbstzweifel.
29. Ich mache mir häufig Sorgen um mein Ansehen.
30. Ich habe den Anspruch an mich selbst, alles richtig zu machen.

Diesen Test können Sie sich im Abonnenten-Bereich unter www.assistenz.com herunterladen.

 

Auswertung:

  • 0 – 10 Punkte: Ihr Selbstwertgefühl ist sehr stark ausgeprägt.

    Deshalb werden Sie keine Probleme haben, sich vor anderen gut zu präsentieren. Geht Ihr Punkteergebnis allerdings gegen null, könnte es sein, dass Sie sich leicht selbst überschätzen. Dann wirkt Ihr Auftreten nicht mehr sympathisch und glaubwürdig, sondern arrogant und damit für das Umfeld nicht überzeugend. Lassen Sie den Test von einer Person Ihres Vertrauens machen, wenn Sie z. B. ein Ergebnis von 0 Punkten haben. Diese Person füllt den Test dann so aus, wie sie Ihre Persönlichkeit einschätzt. Damit haben Sie ein so genanntes Fremdbild-Ergebnis.

    Stimmt das Ergebnis Ihrer Testperson mit Ihrem eigenen überein, ist alles in Ordnung. Herzliche Gratulation zu Ihrem „Super-Selbstvertrauen“. Stimmt es nicht überein, sollten Sie sich mit sich oder auch gleich mit dieser Person Ihres Vertrauens auseinander setzen. In welchen Bereichen stimmt Ihr Selbstbild nicht mit der Realität überein? Versuchen Sie, ehrlich zu Ihren Stärken und Schwächen zu stehen. Nur so erreichen Sie ein wirklich starkes Selbstwertgefühl und ein Auftreten nach außen, das für alle glaubwürdig ist.
  • 11 – 30 Punkte: In manchen Bereichen Ihres Lebens können Sie sich nicht ganz frei entfalten,

    weil hier Ihr Selbstwertgefühl noch nicht voll ausgeprägt ist. Prüfen Sie, bei welchen Fragen Sie mit 1, 2 oder 3 gestimmt haben. Gehen Sie Ihren negativen Gefühlen auf den Grund, z. B., warum Sie Schwäche und Ohnmacht hassen oder warum Sie sich häufig über sich selbst ärgern. Seien Sie ganz ehrlich zu sich selbst, und belügen Sie sich nicht. Denn in diesen Bereichen müssen Sie Ihre Gefühle noch genauer kennen lernen.

  • 31 – 60 Punkte: Ihr Selbstwertgefühl ist noch ein wenig „wackelig“.

    Und das spürt auch Ihr Umfeld. Deshalb fällt es Ihnen noch schwer, sich selbst und Ihre Leistungen überzeugend zu präsentieren, obwohl Sie eine Menge draufhaben. Arbeiten Sie daran, sich selbst mehr anzunehmen und Ihre Persönlichkeit und Ihre Leistungen positiv zu sehen. Hierbei könnte Ihnen ein Buch eine wertvolle Hilfe sein, z. B.: „Selbstwert, die beste Investition Ihres Lebens“ von Matthew McKay (15,50 €) oder „Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls“ von Nathaniel Branden (8,90 €).

  • 61 und mehr Punkte: Ihr Selbstwertgefühl und Ihr Selbstvertrauen sind zurzeit ziemlich schwach ausgeprägt.

    Das spüren Sie an Ihrer häufigen Niedergeschlagenheit und Deprimiertheit. Prüfen Sie, ob der Tiefpunkt auf Ihre berufliche und/oder private Situation zurückzuführen ist. Geben Sie die Hoffnung nicht auf. Auch wenn Ihr Leben zurzeit nicht so gut läuft und Sie unglücklich sind, sind Sie kein hoffnungsloser Fall. Jetzt gilt es, an sich zu arbeiten und die Situation zu ändern, die Sie so nach unten zieht. Vielleicht gelingt Ihnen das besser, wenn Sie einen Coach oder Berater zurate ziehen.

 

 

Praxisfall aus Ihrem Berufsalltag: Wie Sie sich jetzt souverän präsentieren

Stellen Sie sich vor, Sie werden von einem bedeutenden Veranstalter für Tagungen, mit dem Sie üblicherweise alle wichtigen Meetings und Events Ihres Unternehmens abwickeln, zu einem offiziellen Empfang eingeladen. An diesem Empfang nehmen auch Chefs, Entscheider und Assistentinnen anderer Unternehmen teil. Es werden Vorträge gehalten, es gibt ein Buffet, und man trifft sich zum zwanglosen Small Talk.

An diesem Tag haben Sie die Aufgabe, Ihr Unternehmen und vor allem sich selbst perfekt zu präsentieren. Ihr Ziel: diese Plattform zu nutzen, um nützliche berufliche Kontakte zu knüpfen und in guter Erinnerung zu bleiben. Wer weiß, vielleicht wird ein zukünftiger Arbeitgeber auf Sie aufmerksam, der Ihnen schon bald eine neue reizvolle, berufliche Aufgabe bieten könnte.

 

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