Pünktlichkeit: Warum sie so wichtig ist - und wo die ärgerlichen Fallen lauern


Eine Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages hat es an den Tag und der Newsletter Etikette heute auf den Punkt gebracht: Statt auf Fachwissen setzen Personalchefs und Unternehmer aus Industrie- und Bauwirtschaft, Handel und Dienstleistungen vermehrt auf Zuverlässigkeit und hier vor allem auf Pünktlichkeit. Aber auch im Privatleben gewinnt Pünktlichkeit wieder zunehmend an Bedeutung. Denn wer pünktlich zu Verabredungen erscheint, signalisiert dem anderen vor allem eins: Du bist mir wichtig!

Pünktlichkeit bei Geschäftsterminen

Im Gegensatz zu privaten Einladungen erscheinen Sie zu geschäftlichen Verabredungen etwas vor der vereinbarten Zeit. So können Sie vor dem Termin noch ein wenig durchatmen - und sich ganz in Ruhe auf den Termin vorbereiten.

Pünktlichkeit bei einem Vorstellungsgespräch

Hier gilt die Regel: Lieber 10 statt 5 Minuten vor der Zeit erscheinen. Planen Sie Ihre Wegzeiten deshalb mit erhöhter Aufmerksamkeit. Verlassen Sie sich nicht einmal in Ihrer (Heimat-)Stadt auf Ihre Einschätzungen, wie lange Sie wohl beispielsweise mit dem Auto von Ihrer Wohnung bis zur Firma XY brauchen. Denn bei einer kurzfristig eingeräumten Baustelle ist es mit Ihrer Pünktlichkeit sehr wahrscheinlich dahin.

Pünktlichkeit bei Seminaren, Konferenzen & Co.

Egal ob Sie bei einem Seminar in der Rolle des Teilnehmers oder des Referenten sind, Pünktlichkeit ist hier oberstes Gebot. Also nehmen Sie rechtzeitig vor dem eigentlichen Beginn Ihren Platz im Seminarraum ein oder beginnen Sie pünktlich zur angegeben Zeit Ihr Seminar. Achten Sie auch bei den Pausen- und Endzeiten sehr auf Pünktlichkeit. Nichts ist für alle Beteiligten ärgerlicher als wenn Teilnehmer fünf Minuten nach dem eigentlichen Pausenende noch durch die Reihen zu ihrem Platz "huschen".

Pünktlichkeit bei privaten Einladungen

Fünf Minuten vor der Zeit sind bei privaten Einladungen nicht des Kaisers Höflichkeit. Zu frühes Erscheinen gilt als ebenso großer Fauxpas, wie zu spät zu kommen. Und zwar unabhängig davon, welchen zeitlichen Spielraum eine Formulierung in der Einladung bietet. Handelt es sich z. B. um eine Essenseinladung, zu der mit dem Satz: "Wir laden um 20:00 Uhr zum Abendessen ein ..." gebeten wird, bedeutet das: Als Gast klingeln Sie im Punkt acht Uhr abends.

Zeit-Formulierungen, die Ihnen beim Thema Pünktlichkeit mehr Spiel lassen

Viele Einladende wollen ihren Gästen das Warten bis zum Gongschlag ersparen. Deshalb bietet sich gerade bei privaten Einladungen der folgende Hinweis an: "Wir bitten Sie zwischen 19:30 und 19:45 Uhr zu einem Aperitif. Das Essen beginnt um 20:00 Uhr." Dann bedeutet Pünktlichkeit, innerhalb der für den Aperitif vorgesehenen Zeit zu erscheinen. Kurz vor 20:00 Uhr zu kommen, wäre bereits zu spät und ein Grund für eine Entschuldigung.

Pünktlichkeit bei einer "Von-bis-Formulierung"

Vor allem bei Empfängen ist es üblich, Gästen mit einem Satz wie "Wir laden Sie herzlich zu einem Empfang von 11:00 bis 13:30 Uhr ein" einen großen zeitlichen Spielraum zu geben. Innerhalb dieser angegebenen Spanne können Sie kommen und gehen, wann Sie möchten. Vermeiden Sie dann trotzdem, erst kurz vor Ende der Veranstaltung aufzutauchen. Mindestens eine halbe Stunde, besser etwa eine Stunde Verweildauer sollten Sie nicht unterschreiten.

Die Pünktlichkeits-Geheimsprache

Bei offiziellen Einladungen werden manchmal die folgenden Kürzel verwendet: "s. t." und "c. t.". Beide Abkürzungen kommen aus dem Lateinischen. "s. t." - sine tempore - bedeutet: Ohne Zeit, also absolute Pünktlichkeit ist angesagt. "c. t." - cum tempore - hingegen bedeutet: Mit Zeit. Halten Sie sich hier an das viel zitierte "akademische Viertelstündchen" sind Sie immer noch die Pünktlichkeit in Person.