Distanzzonen – So interpretieren Sie sie richtig


Jeder Mensch hat bestimmte "Distanzzonen", Zonen also, in die andere Menschen "eindringen" dürfen, oder eben nicht. Letztendlich geht es um die Frage, wer Ihnen wie nah auf die Pelle rücken darf. Und wenn Sie einen Blick auf diese Grafik werfen, stellen Sie schnell fest, dass es nicht nur eine, sondern insgesamt sogar drei unterschiedliche Distanzzonen gibt:

1. Intime Distanzzone: bis ca. 50 cm
2. Persönliche Distanzzone: bis ca. 1 m
3. Gesellschaftliche Distanzzone: 2 bis 3 m

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Die intime Distanzzone beträgt 50 Zentimeter zwischen den Personen. So nah lässt man in der Regel nur Familienmitglieder oder sehr gute Freunde an sich heran, z. B. während einer herzlichen Begrüßung mit  Wangenküsschen oder einer Umarmung. Unbekannte, Fremde oder geschäftliche Kontakte haben in dieser Distanzzone nichts zu suchen. Dringt eine nicht (sehr) vertraute Person in Ihre intime Distanzzone ein, empfinden Sie dies wahrscheinlich als Grenzverletzung. Sie reagieren vielleicht mit Abwehr, Ärger, Aggression oder Rückzug.

Es gibt lediglich zwei gesellschaftliche Ausnahmen:

  1. Ärztinnen, Friseure, Masseure und Personen mit ähnlichen Berufen dürfen in die intime Distanzzone eindringen.
  2. Ihre Erlaubnis zur Berührung geben Sie auch beim Gesellschaftstanz, wenn Sie zum Tanzen auffordern oder aufgefordert werden.

Machtkampf Distanzzone

Kennen Sie das? Es gibt Menschen, die sich im Bus, in der Bahn oder im
Flugzeug besonders breitmachen. Sie missachten die Distanzzone ihrer Sitznachbarn und bereiten ihnen dadurch ein gewisses Unbehagen. Ihr
bewusstes oder unbewusstes Ziel: mehr Platz für sich beanspruchen.

In solchen Fällen haben Sie zwei Möglichkeiten:

Sie halten das unangenehme Gefühl aus und verteidigen Ihre Distanzzone, z. B. Ihren Anteil an der Armlehne, Ihren Platz im Fußbereich, nonverbal. Oder Sie sprechen das Problem an.

Entspannte Kommunikation in der persönlichen Distanzzone

Nach der intimen folgt die persönliche Distanzzone. Sie beträgt etwa einen Meter zwischen den Personen. In dieser Distanzzone finden z. B. die klassische Begrüßung mit Handschlag, Small-Talk-Gespräche und Unterhaltungen statt. In der Regel ertragen Sie in dieser Distanzzone fremde Personen, ohne Abwehrmechanismen zu entwickeln.

Achtung: Der Wechsel zwischen den Distanzzonen kann fließend sein.  ird ein Gespräch vertraulich, verringert sich oft auch die körperliche Distanz. Das merken Sie als Beobachter daran, wenn zwei "die Köpfe zusammenstecken".

Mein Tipp: Achten Sie in dieser Distanzzone besonders auf die Körpersprache Ihres Gegenübers: Ein Vorneigen oder ein Zurücklehnen sind deutliche Hinweise darauf, welches Distanzbedürfnis Ihr Gesprächspartner gerade hat.

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Kontaktaufnahme in der gesellschaftlichen Distanzzone

Die umfasst etwa zwei bis drei Meter, in bestimmten Situationen kann sie noch etwas großzügiger definiert werden. In dieser Distanzzone findet in der Regel der klassische Tagesgruß ohne Körperkontakt statt. Menschen reagieren eher abwartend.

In der gesellschaftlichen Distanzzone können Sie mit einem freundlichen Blick, einem Lächeln und einem Tagesgruß die Weichen für den weiteren Verlauf des Kontakts stellen. Senden Sie diese positiven Signale, spürt der andere, dass sie ihm wohlgesinnt und aufgeschlossen sind.