12 Etikette-Regeln: So verhalten Sie sich als Gast richtig


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So verhalten Sie sich als Gast angemessen und nach den modernsten Etikette-Regeln

Als rechte Hand Ihres Chefs begleiten Sie ihn hin und wieder bei geschäftlichen Einladungen. Deshalb sollten Sie die wichtigsten Etikette-Regeln kennen, die als Gast zu beachten sind.

Die Stil-&-Etikette-Beraterin Inge Wolff gibt dazu wichtige Hinweise:

1. Zu- oder Absage:

Antworten Sie immer auf eine Einladung. Keine Antwort zu schicken ist ein großer Fauxpas. Lassen Sie sich mit Ihrer Zu- oder Absage nicht allzu viel Zeit.

Spätester Zeitpunkt: das auf der Einladung angegebene Antwortdatum. Beantworten Sie eine Einladung immer in der Form, die der Gastgeber wünscht. Ist nur eine Adresse angegeben, antworten Sie per Brief.

Finden Sie in der Einladung zusätzlich Telefon-, Faxnummer und E-Mail-Anschrift, haben Sie die Wahlmöglichkeit. Handschriftliche Einladungen zeugen von besonderer Wertschätzung. Beantworten Sie diese auch handschriftlich.

2. Bekleidungsvermerke

Enthält eine Einladung einen Bekleidungsvermerk, ist dies bindend, z. B. Smoking. Als Dame tragen Sie dann das „kleine Schwarze“ oder eine andere festliche Abendgarderobe.

3. Geschenke

Mit einem kleinen Gastgeschenk drücken Sie Ihren Dank für die Einladung aus. Präsente im großen Stil sind nur bei Jubiläen, Hochzeiten oder Geburtstagen angebracht.

Tipp: Etwa der Betrag, den Sie für einen Blumenstrauß ausgeben würden, ist für ein Gastgeschenk angemessen.

Beispiele:

 

  • eine gute Flasche Wein
  • ein kleines versilbertes Fotoalbum
  • ein antiquarisches Buch
  • ein gerahmter Zeitungsbericht über das Unternehmen des Gastgebers 

4. Pünktlichkeit

Bei einer Einladung zum Essen, in der steht: „Wir laden zu ... Uhr ein“, heißt das für Sie, dass Sie auf die Minute pünktlich erscheinen müssen.

Bedenken Sie: Zu früh zu kommen ist genauso unhöflich wie zu spät. Steht in der Einladung „zwischen 11 und 13 Uhr“, gibt Ihnen das einen größeren Spielraum. Erscheinen Sie trotzdem nicht erst um 12:55 Uhr. Die Bezeichnung s. t. (sine tempore) hinter der Uhrzeit, bedeutet, dass Sie pünktlich da sein sollten. Das Kürzel c. t. (cum tempore) gibt Ihnen die akademische Viertelstunde Spielraum, aber nicht mehr.

5. Begrüßung

Die Gastgeber reichen Ihnen als Erste die Hand zur Begrüßung. Verwickeln Sie sie nicht gleich zu Beginn in ein langes Gespräch. Das nimmt ihnen die Zeit, andere Gäste zu begrüßen.

Die gastgebende Dame begrüßt als Erste. Reicht der Gastgeber Ihnen irrtümlicherweise zuerst die Hand, ergreifen Sie diese und übergehen den Etikette- Fehler. Ein schlimmerer Fauxpas von Ihnen wäre es jetzt, wenn Sie ihn quasi bloßstellten und „Ladies first!“ sagten.   

Übrigens: Die wichtigsten Etikette-Regeln bei der Begrüßung können Sie hier lesen.

6. Aperitif

Wird vor dem Essen ein Aperitif gereicht, vermeiden Sie folgenden Gäste- Fauxpas: Sie nehmen ein noch nicht leer getrunkenes Aperitif-Glas mit an die Tafel.

Ganz gleich, ob leer oder noch voll, stellen Sie es dort ab, wo der Aperitif gereicht wurde, bevor Sie sich zu Tisch begeben.

7. Tischordnung

Beachten Sie hierzu ein großes Tabu: Tischkarten dürfen nie (heimlich) vertauscht werden.

Das ist grob unhöflich und signalisiert dem Gastgeber: Sie haben mich für meinen Geschmack falsch platziert.

Dem ursprünglichen Nachbarn zeigt es: Sie passen mir nicht!

8. Essensbeginn

Sind Sie bei einem Gastgeberpaar eingeladen, gibt die Gastgeberin das Zeichen zum Essensbeginn. Das signalisiert sie durch Ergreifen des Bestecks für den ersten Gang. Nach der alten Rollenverteilung gibt der Hausherr das Zeichen zum Trinken. Lädt ein Single zum Essen ein, übernimmt er bzw. sie beide Aufgaben.

Auf jeden Fall warten Sie, bis die Gastgeber mit dem Essen beginnen. Nur im privaten und formlosen Kreis wird „Guten Appetit“ gewünscht. Auf keinen Fall dürfen Sie als Gast dies zuerst sagen. Wenn der Gastgeber es zu Ihnen sagt, reicht eine Erwiderung wie „Vielen Dank, Ihnen auch“ oder „Danke sehr. Das wünsche ich Ihnen ebenfalls“.

Beim Trinken gilt: Sie warten bei jedem Trinkgang (Aperitif, Wein, Sekt, Champagner, Digestif usw.), bis der Gastgeber das Glas erhebt und in die Runde blickt.

9. Handy

Vergessen Sie nie, Ihr Handy auszuschalten bzw. auf Mobilbox oder stumm einzustellen, und telefonieren Sie niemals beim Essen. Stehen Sie nicht vom Tisch auf, um schnell mal zum Telefonieren rauszugehen. Das ist mehr als unhöflich.

Müssen Sie in Ausnahmefällen wirklich dringend telefonieren, informieren Sie die Gastgeber vorher. Versuchen Sie, Ihr Gespräch dann zu führen, wenn Sie möglichst unauffällig den Raum verlassen können, also nach dem Essen.

10. Rauchen

Bei einem gemeinsamen Essen mit Nichtrauchenden wird während des gesamten Menüs nicht geraucht. Also nicht zwischen den Gängen rauchen! In einem Restaurant ist Rauchen dann erst nach dem Dessert gestattet.

Sind Sie in einem Nichtraucherhaushalt eingeladen, verzichten Sie möglichst ganz darauf. Es sei denn, Sie fragen, ob Sie auf der Terrasse oder auf dem Balkon rauchen dürfen.

11. Smalltalk

Halten Sie keine Monologe, und bleiben Sie auch nicht die ganze Zeit stumm. Vermeiden Sie Tabu-Themen wie Tod, Krankheit, Religion, Rassenprobleme, Politik, Fragen nach dem Gehalt.

Nutzen Sie auch nicht die Gunst der Stunde, indem Sie Ihren Tischnachbarn, der Rechtsanwalt ist, fragen z. B., wie Sie die Streitigkeit mit Ihrem Nachbarn lösen könnten. Das hat nichts mit gepflegter Unterhaltung zu tun und geht dem anderen nur auf die Nerven.

Themen für Smalltalk sind z. B.: Urlaub, Hobbys, Restaurants, Essen, Weine ...

12. Verweildauer

Finden Sie den goldenen Mittelweg. Ist für einen Empfang in der Einladung z. B. eine bestimmte Zeit „von 18 bis 20 Uhr“ angegeben, bleiben Sie mindestens eine halbe, besser eine Stunde.

Auf jeden Fall gehen Sie spätestens zur festgelegten Schlusszeit. Bei einer Einladung zum Kaffee oder Tee bleiben Sie zwei bis zweieinhalb Stunden, auf keinen Fall bis zum Abendessen.

Ist keine Dauer angegeben, verweilen Sie mindestens noch eine Stunde nach dem Menü. Lässt es sich nicht vermeiden, dass Sie eine Veranstaltung frühzeitig verlassen müssen, informieren Sie die Gastgeber darüber, dass Sie sich stillschweigend gegen ... Uhr verabschieden werden, um eine allgemeine Aufbruchstimmung zu vermeiden.

Achten Sie auf versteckte Hinweise, die Sie zum Aufbrauch bewegen sollen. Wenn z. B. zu später Stunde noch ein Kaffee, Mokka, Espresso o. Ä. serviert wird, ist dies meist ein nonverbales Zeichen zum Aufbruch.

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