Wie würden Sie entscheiden? - Wenn Sie und Ihr Chef von einem Stalker belästigt werden


Wie würden Sie entscheiden?

Vorstandsassistentin Luisa nimmt nach dem Läuten den Telefonhörer ab und hört eine ungeduldige, drängende Stimme in der Leitung, die nach ihrem Chef verlangt: „Verbinden Sie mich bitte mit Klaus Berger, es ist sehr wichtig.“ Freundlich fragt sie nach: „Sagen Sie mir bitte Ihren Namen und in welcher Angelegenheit Sie anrufen?“ – „Ich bin Peter Meier von der Zenith AG. Er weiß Bescheid.“ Die Stimme wird noch ungeduldiger. Luisa meldet den Anrufer bei Ihrem Chef an und beschreibt ihm, wie dringlich der Anrufer geklungen hat. Dieser antwortet: „Keine Ahnung, wer das ist, aber geben Sie ihn mir einmal.“

Ein paar Minuten später kommt Luisas Chef entnervt in ihr Büro: „Bitte stellen Sie mir diesen Mann nicht mehr durch, falls er sich noch einmal meldet. Er ist angeblich Aktionär und hat den Kursrückgang unserer Aktien nicht verkraftet. Dieser Mann hat mich übel beschimpft und sogar bedroht. Meiner Meinung nach ist er psychisch krank.“

„Kein Problem“, antwortet Luisa kopfschüttelnd. „Ich kümmere mich darum.“

Während der nächsten Wochen meldet sich der gleiche Anrufer mindestens einmal am Tag, oft aber sogar mehrmals bei Luisa, verlangt ihren Chef zu sprechen und beschimpft sie ebenfalls auf die übelste Weise, als sie ihm klar macht, dass ihr Chef nicht zu sprechen ist. Nach einiger Zeit hängt sie immer wieder sofort ein, wenn sie die Stimme hört. Daraufhin wird sie mit E-Mails bombardiert und sogar unverschämte anonyme Briefe erhält sie von diesem Mann, der nun nicht nur ihren Chef, sondern auch sie im Visier zu haben scheint. Luisa ist langsam mit den Nerven am Ende. Was würden Sie an ihrer Stelle tun?

 

So würde Katja L. reagieren:

„Ich würde mit meinem Chef reden und ihn bitten, zu versuchen, noch einmal in Ruhe ein Telefongespräch mit diesem Menschen zu führen.“

Begründung: „Offensichtlich ist es ja das, was er will. Vielleicht hört er endlich auf, wenn der Chef vernünftig mit ihm spricht, die Zusammenhänge des Kursrückgangs erklärt und ihm versichert, dass die Aktien auch wieder an Wert gewinnen werden.“

 

Das meint Annette H.:

„Ich würde das Telefongespräch noch einmal abnehmen und dem Anrufer ruhig und entschlossen erklären, dass ich die Polizei einschalten werde, wenn er seine Belästigungen nicht einstellt.“

Begründung: „Eine Drohung mit der Polizei schreckt ihn vielleicht ab.“

 

So würde Eleonore K. reagieren:

„Ich bekäme es mit der Angst zu tun und würde in Absprache mit meinem Chef die Polizei kontaktieren und diese bitten, eine Fangschaltung zu installieren.“

Begründung: „Dieser Mann hat meinen Chef bereits verbal bedroht und belästigt mich seit Wochen auf die übelste Weise. Wer weiß, was ihm als Nächstes einfällt?

Vielleicht bin nicht mehr sicher auf meinem Weg von der Arbeit nach Hause. Offensichtlich handelt es sich hier um einen Stalker, einen Menschen, der psychisch krank ist. Es geht ihm nicht in erster Linie um den Kursrückgang der Aktien.

Er hat sich auf ein menschliches Ziel eingeschossen, das er nicht mehr aus seinen Klauen lässt.“

 

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