Wie Sie souverän einen respektvollen Umgang der Generationen untereinander fördern


Als Projektassistentin oder als gute Beobachterin anderer Projekte können Sie schnell Abhilfe schaffen.  

 

Eine Situation, zwei Herangehensweisen 

Praxisbeispiel: Der Seniorconsultant, Frank Meyer, streitet mit dem Juniorconsultant, Thomas Berger, über die Vorgehensweise bei einem Kunden. Frank Meyer besteht auf die herkömmliche Methode, Thomas Berger möchte mehr auf den Kunden eingehen. Beide haben das gleiche Ziel. Sie wollen den Auftrag abschließen. Doch in der Art der Verhandlungsführung werden Sie sich nicht einig. 

 

2 Möglichkeiten, wie Sie die Kollegen zusammenbringen: 

1. Wenn Sie selbst zur Gruppe der 45plus-Mitarbeiter gehören: Sie haben viel Erfahrung, sowohl innerhalb der Geschäftsprozesse als auch im Umgang mit Menschen. Sie haben sich ein gutes Maß Respekt erarbeitet. Nutzen Sie diesen Vertrauensbonus, um zu vermitteln, wenn ein älterer Kollege sich mit einem jüngeren streitet. 

So vermitteln Sie, um eine Eskalation zu vermeiden: 

Schlagen Sie vor, dass jeder seinen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt wird. Indem Sie dem jüngeren Kollegen zum Teil recht geben, bleibt er offen und hat nicht das Gefühl, zwei „Ältere“ hätten sich gegen ihn verbündet. Der ältere Kollege erhält die Möglichkeit, seine Erfahrung und sein Fachwissen einzubringen. Am Ende nennen Sie den Vorteil dieser Vorgehensweise. Sie haben mehr Chancen, den Kunden für sich zu gewinnen. Damit sprechen Sie das gemeinsame Ziel, den Auftragsabschluss, an. 

„Ich glaube, Herr Berger ist genau Ihrer Meinung. Er schlägt lediglich vor, dass Sie in der Kommunikation mehr auf den Kunden eingehen sollten. Ein guter Weg wäre, das nächste Gespräch auf- zuteilen. Herr Meyer übernimmt aufgrund seiner Erfahrung den fachlichen Teil. Herr Berger führt das Vorgespräch und sorgt dafür, dass die Beziehungsebene stimmt. So können Sie Ihre Argumente verstärken und den Kunden besser überzeugen. Was halten Sie von meinem Vorschlag?“ 

2. Sie gehören zur Gruppe der 30- bis 45-Jährigen: 

Sie haben bereits einige Jahre Berufserfahrung und ein gutes Maß an Menschenkenntnis. Bei älteren Mitarbeitern fehlt manchmal die Akzeptanz, aber im Großen und Ganzen vertraut man Ihrer Kompetenz. 

Vermitteln Sie vorsichtig über eine Vergleichssituation:


Damit der ältere Mitarbeiter nicht abwinken kann, ziehen Sie einen Vergleich heran, der für sich selbst spricht: zum Beispiel eine ähnliche Situation, die andere Kollegen souverän gemeistert haben. 

Lassen Sie Ihren Kollegen auf jeden Fall Spielraum, um eigene Ideen mit einzubringen. Sonst könnte vor allem der ältere Kollege sich in seiner Kompetenz unterschätzt fühlen. Indem Sie einen Vergleich heranziehen, nehmen Sie Ihre Person aus der Situation heraus. Andernfalls könnte eine Diskussion darüber entstehen, ob Sie die ausreichenden Kompetenzen haben, diesen Hinweis zu geben. 

„Mir fällt gerade die Verhandlung von unseren Kollegen Krause und Sommer ein. Seinerzeit haben sie eine Präsentation vorbereitet und die Themen aufgeteilt. Der junge Kollege Sommer hat den ersten Part übernommen und eine gute Stimmung geschaffen. Die Erklärung der Technik hat der Kollege Krause übernommen, weil er aufgrund seiner Erfahrung alle Fragen beantworten konnte. Wäre diese Vorgehensweise nicht auch für diesen Fall umsetzbar?“