Wie Sie Ihren Chef führen


Zugegeben: Diese Überschrift klingt ein wenig provozierend. Aber nicht nur Ihr Chef oder Ihre Chefin führt Sie, sondern auch umgekehrt: Sie haben im täglichen Berufsleben viele Möglichkeiten ihn, oder sie zu lenken.

Das sollten Sie vorab überlegen:

Werden Sie sich darüber klar, wo die Zusammenarbeit nicht reibungslos verläuft, womit Sie unzufrieden sind und in welchen Bereichen immer wieder Konflikte entstehen. Gehen Sie die Situationen in Gedanken noch einmal durch und bleiben Sie dabei unbedingt selbstkritisch. Wie haben Sie in diesen Momenten reagiert? Warum führte Ihr Verhalten nicht zum Erfolg? Inwieweit sind Sie für diesen Konflikt mit verantwortlich?

Hier 5 typische Konfliktsituationen zwischen Chef und Assistentin und wie Sie damit umgehen können.

Mein Chef kontrolliert mich ständig.

Viele Vorgesetzte können nicht los lassen und wagen es nicht, Verantwortung abzugeben.

So gehen Sie damit um:
Suchen Sie ein Gespräch und finden Sie heraus, worauf er besonderen Wert legt, z. B. fehlerlose Rechtschreibung, genaue Zeitpläne. Arbeiten Sie dann in diesen Bereichen so perfekt wie möglich. Kommen Sie seiner Kontrollsucht zuvor, und legen Sie ihm immer wieder Zwischenergebnisse Ihrer Arbeit vor. Mit der Zeit werden Sie sein Vertrauen erringen. Dann ist es Zeit für ein Gespräch, in dem Sie mehr Verantwortung einfordern.


Mein Chef macht ungenaue Angaben.

Wenn Ihr Chef nicht klar formulieren kann, was er von Ihnen erwartet und dann mit dem Ergebnis unzufrieden ist, gehen Sie so vor:

Wiederholen Sie seine Angaben noch einmal mit Ihren Worten, so wie Sie es verstanden haben und schließen Sie mit dem Satz ab: „Habe ich Sie so richtig verstanden?“ In ganz hartnäckigen Fällen oder bei größeren Projekten, formulieren Sie die Zielvorgabe noch einmal schriftlich auf Papier oder per E-Mail. Damit bewahren Sie sich vor anschließenden Diskussionen.


Mein Chef gibt meine Ideen als seine aus.

Das ist ein weit verbreitetes Übel und oft nicht einmal böse gemeint. Viele Chefs sind wirklich überzeugt, die geklaute Idee sei von ihnen selbst.

So gehen Sie damit um:
Verschleudern Sie Ihre Ideenschätze nicht im Vier-Augen-Gespräch mit Ihrem Chef. Schreiben Sie sich Ihre Gedankenblitze und kreativen Höhenflüge auf, und bringen Sie diese im nächsten Meeting vor versammelter Mannschaft an den Mann und die Frau. Verschicken Sie Ihre Ideen und Vorschläge per E-Mail mit Kopie an mehrere Personen, für die diese Information auch von Interesse ist.


Mein Chef ist ein kreativer Chaot.

Ein kleiner Trost: Sie werden sicher nicht in Langeweile und Routine ersticken. Es besteht aber die Gefahr, dass vor lauter neuer Ideen keine richtig umgesetzt wird.

So gehen Sie damit um:
Übernehmen Sie den Part der besonnenen Strategin. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Projekte und erstellen Sie einen Zeit- und Kostenplan. Wenn Ihr Chef mit einer neuen Idee ankommt, die sofort umgesetzt werden muss, legen Sie ihm Ihre Unterlagen vor: Führen Sie ihm vor Augen, dass es mit enormen Kosten verbunden ist, laufende Projekte schleifen zu lassen oder zu Gunsten neuer zu verschieben. Setzen Sie klare Prioritäten, blocken Sie die neue Idee aber nicht ab, sondern versuchen Sie, Ihren Chef zu überzeugen, dass sie nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben ist. Notieren Sie sich die Idee.


Mein Chef ist ein Choleriker.

Zugegeben, das sind unangenehme Zeitgenossen und so mancher kann überhaupt nicht mit ihnen umgehen. Da hilft dann nur ein Jobwechsel. Aber es gibt Strategien, mit einem Choleriker umzugehen, denn ändern werden Sie ihn oder sie nicht:

Lassen Sie ihn einfach brüllen und sich auspowern. Schalten Sie ab und denken Sie an etwas anderes, so als wären Sie gar nicht anwesend. Beziehen Sie die Angriffe nicht auf sich. Auch wenn es so aussieht, als meine er Sie persönlich, sucht er meistens nur ein Ventil, um seine Aggressionen loszuwerden. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Bleiben Sie immer betont ruhig und höflich. Wenn es zu persönlichen Beleidigungen kommt, verlassen Sie den Raum und schlagen Sie vor, wieder zu kommen, nachdem er sich beruhigt hat. Nehmen Sie Kündigungsdrohungen während eines cholerischen Anfalls nicht ernst. Sie sind nichts als heiße Luft.

 

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