Wie Sie den Blickkontakt im Gespräch halten, ohne Ihren Gesprächspartner anzustarren


Sie wissen, dass Sie Blickkontakt halten sollten, wenn Sie mit ihnen reden. Doch einigen Menschen kann man nicht in die Augen schauen, weil man sich von ihnen verunsichert fühlt. Auch bei Menschen, die man anziehend findet, wird man durch Blickkontakt leicht unsicher und schaut weg. So verunsichert Sie vielleicht ein Vorstandsvorsitzender oder der gut aussehende Geschäftspartner, der kurz mit Ihnen plaudert. "Wer andern nicht in die Augen schauen kann, hat ein schlechtes Gewissen" und "Wer wegschaut, wirkt unsicher" – diese alten Sprüche zum Thema Blickkontakt fassen zusammen, warum wir Menschen nicht trauen, die uns nicht in die Augen schauen.

Das Sekretärinnen-Handbuch liefert Ihnen in den Office-Tipps kurze und aktuelle Tipps und Informationen zu allen Sekretariatsbereichen.

Blickkontakt im Gespräch ist wichtig für Ihren Erfolg

Der kontinuierliche und intensive Blickkontakt mit Ihren Gesprächspartnern ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für jedes Gespräch und auch für jede Präsentation, die Sie halten müssen.

Wichtig: Ohne Blickkontakt sind Ihre Argumente nur halb so wirkungsvoll. Denn erst durch einen intensiven Blickkontakt schaffen Sie eine Beziehung.

Sorgen Sie für die richtige Wirkung

Viele Menschen haben große Schwierigkeiten, Blickkontakt mit ihren Gesprächspartnern und Zuhörern zu halten. Häufig wandert der Blick sogar auf den Fußboden, unter die Decke oder aus dem Fenster.

Das ist häufig ein Zeichen für eine intensive Konzentration. Auf die Gesprächspartner oder Zuhörer wirkt es allerdings sehr negativ und unsicher. Wenn es also jemand in einem Gespräch oder einer Diskussion nicht schafft, Blickkontakt mit den anderen Beteiligten herzustellen, hinterlässt er einen unaufrichtigen und wenig selbstbewussten Eindruck.

Menschen hingegen, die den Blickkontakt halten können, hält man für aufrichtig und selbstbewusst. Das ist das, was Sie im Job möchten. Also: Schauen Sie Ihrem Gesprächspartner in die Augen, egal, wie wichtig er ist oder wie gut er aussieht.

Die richtige Taktik in einem Vieraugengespräch

Sie befinden sich in einem Gespräch mit nur einer Person, beispielsweise Ihrem Chef oder einem Kollegen. Sie möchten Ihr Gegenüber von etwas überzeugen. Das bedeutet, Sie möchten sicher und von sich überzeugt wirken.

So halten Sie Blickkontakt und starren Ihr Gegenüber nicht an

Schauen Sie Ihren Gesprächspartner fast unentwegt an. Aber achten Sie
darauf, dass Sie ihn nicht anstarren: Daher schauen Sie, wenn Sie Ihre Gedanken sammeln oder über die vorgebrachten Argumente nachdenken, kurz weg – aber nur ganz kurz. Suchen Sie dann wieder den Blickkontakt.

Diese Verhaltensweisen sollten Sie vermeiden:

  • Vermeiden Sie unbedingt, an Ihrem Gesprächspartner vorbeizuschauen. Das signalisiert Desinteresse und Unsicherheit. Es verunsichert zusätzlich die andere Person, die zweifelt: "Was ist los?" oder "Passiert irgendetwas hinter mir?"
  • Ebenso sollten Sie vermeiden, nach oben an die Decke zu schauen. Viele Menschen blicken zum Himmel oder zur Decke, um sich zu konzentrieren. Das wirkt so, als warteten sie auf die Eingebung von oben. Damit halten Sie Ihr Gegenüber nicht in Ihrem Bann. Es verliert das Interesse, hört nicht mehr zu und sucht schlimmstenfalls nach einer Fluchtmöglichkeit.
  • Vom Tipp, auf die Nasenwurzel zu schauen, raten wir ebenfalls ab. Das wäre für Sie extrem merkwürdig und anstrengend zu realisieren.

Der Sekretärinnen-Handbuch-Tipp: Wenn Sie sich während des Blickkontakts "Erleichterung" verschaffen müssen, schauen Sie Ihrem Gegenüber aufs Kinn. Er wird dann irgendwann den Blickkontakt ganz von allein unterbrechen und sich das Kinn reiben, da es annimmt, es hätte dort etwas. Hört sich lustig an, ist aber sehr wirksam.

Ihre "Augentaktik" im Sechsaugengespräch

Sobald Sie sich mit mehr als einer Person unterhalten, müssen Sie peinlich genau darauf achten, niemanden auszuschließen. Ist Ihnen eine Person sympathischer oder erscheint sie Ihnen kompetenter, schenken Sie diesem Menschen unwillkürlich mehr Aufmerksamkeit – Sie halten also mit ihm oder ihr intensiveren Blickkontakt. Die anderen fühlen sich ausgeschlossen und nicht ernst genommen. Das sollten Sie in jedem Fall vermeiden. Halten Sie also in einem Sechsaugengespräch mit beide Gesprächspartnern regelmäßig Blickkontakt – mal mit dem einen, mal mit dem anderen.

Blickkontakt bei kleineren Gruppen

Bei kleineren Gruppen mit bis zu 15 Gesprächspartnern sollten Sie jeden einzelnen Zuhörer während Ihres Sprechbeitrags mehrfach direkt anschauen. Machen Sie nicht den Fehler, eine einzelne Person andauernd anzustarren. Das verunsichert Ihr Gegenüber, und die anderen fühlen sich nicht angesprochen.

Und bei größeren Gruppen?

Bei einem größeren Publikum genügt es, wenn Sie regelmäßig in bestimmte Bereiche schauen, die Sie immer wieder mit Ihrem Blick streifen. Die Zuhörer haben dann das Gefühl, dass Sie sie persönlich anschauen, obwohl sie nur mit dem Blick gestreift werden.


Der Sekretärinnen-Handbuch-Tipp: Wenn Sie die Frage des einen beantworten, suchen Sie trotzdem zwischendurch Blickkontakt mit dem anderen. Nur weil eine Person nicht gefragt hat, heißt das nicht, dass die Antwort sie nicht interessiert. Also auch hierfür gilt: Achten Sie auf das Gleichgewicht und verteilen Sie den Blickkontakt zu gleichen Teilen.