Wie Sie Aggressionen und Angriffe Ihres Chefs richtig deuten und besser mit dem Druck vom Chef umgehen


Was auch immer bei Ihrem Chef schiefläuft, Sie als seine Sekretärin werden damit zuerst konfrontiert. Ungefiltert kommen seine Wutanfälle und Ungerechtigkeiten bei Ihnen an. Aber Sie müssen nicht der Fußabtreter Ihres Chefs sein, auch wenn sich das für Sie vielleicht manchmal so anfühlt. Die heutigen drei Tipps zeigen Ihnen, wie Sie mit dem Druck vom Chef am besten umgehen können.

So lernen Sie Ihren Chef besser kennen

Egal, ob Ihr Chef sich Ihnen gegenüber nervös, herrisch und bestimmend, gestresst oder kontrollierend präsentiert: Dahinter verbergen sich oft versteckte Botschaften an Sie und den Rest seiner Umwelt. Jede Aggression hat einen Grund. Wenn Sie den kennen, können Sie auch besser mit dem Druck vom Chef umgehen.

Jedes Verhalten Ihres Chefs hat einen Grund

Um zu erkennen, was hinter dem Verhalten Ihres Chefs steckt, sollten Sie ihn genau beobachten:

  • Gibt es bestimmte Verhaltensmuster, an denen Sie sich orientieren können/die Sie wiedererkennen?
  • In, nach oder vor welchen Situationen wird er Ihnen gegenüber in seinem Verhalten unangemessen oder missverständlich?

Achten Sie auf das Umfeld Ihres Chefs

Achten Sie verstärkt darauf, was Ihren Chef beschäftigt:

  • Wurden ihm neue Aufgaben übertragen?
  • Wurden ihm Aufgaben weggenommen?
  • Hat er einen neuen Vorgesetzten bekommen?
  • Hat ein Kollege ihn "überholt"?
  • Überfordert ihn seine Arbeit?
  • Unterfordert ihn seine Arbeit?
  • Stehen wichtige Termine an (Aufsichtsrat, Revision, Buchprüfung …)?
  • Ist ein Projekt unter Zeitdruck geraten?
  • Hat er eine Niederlage erlitten?
  • Ärgert er sich über etwas?
  • Ist er in der Firma beliebt, oder wird er gemobbt?
  • Hat er einen Ruf zu verlieren oder sich noch einen zu erarbeiten?

Wie Sie ein guter Blitzableiter für Ihren Chef werden, lesen Sie in Das Sekretärinnen-Handbuch im Kapitel C38 "Chefverhalten, Angriffe".

All diese Informationen helfen Ihnen, die Verhaltensweisen Ihres Chefs richtig einzuordnen. Das erleichtert es Ihnen auch, Angriffe, verbale Entgleisungen oder vermeintliche Kontrollanrufe – also den Druck vom Chef  - nicht persönlich zu nehmen, sondern sie als Druckausgleich zu verstehen.

Druck von oben wird durchgereicht

Ihr Chef hat ohnehin viel um die Ohren, einen vollen Terminkalender und die ganze Verantwortung – und dann bringen ihn manche äußeren Umstände noch mehr unter Druck. Den muss er irgendwo loswerden – und da kommen Sie vor seiner Bürotür ihm vielleicht gerade recht.

Der Druckausgleich Ihres Chefs landet bei Ihnen dann als echte oder vermeintliche Botschaft, die sich bemerkbar macht als

  • verbale Entgleisungen,
  • Vorwürfe und Zurechtweisungen,
  • Übertragung von viel zu vielen Aufgaben,
  • Wutanfälle oder
  • Kontrollanrufe.

Druck vom Chef erzeugt Gegendruck

Der Druckausgleich Ihres Chefs setzt wiederum Sie unter Druck. Dann kann es Ihnen schnell passieren, dass Sie das Verhalten Ihres Chefs persönlich nehmen, fehldeuten, mit spitzen Bemerkungen garnieren oder gar trotzig werden.

Statt auf den Druck vom Chef selbst gestresst, genervt oder sogar pampig zu reagieren, sollten Sie sich besser auf die dahinterliegenden Gründe für sein Verhalten konzentrieren. Dann schaffen Sie es, passend und angemessen zu reagieren.

Tricks und Tipps, die bei Druck vom Chef immer funktionieren, finden Sie in Das Sekretärinnen-Handbuch im Kapitel C38 "Chefverhalten, Angriffe".

Reagieren Sie überlegt statt übereilt auf Druck vom Chef

Wichtig ist, dass Sie für solche Situationen angemessene Verhaltensweisen entwickeln, damit

  • die Situation nicht eskaliert,
  • Ihr Chef seinen Freiraum nicht überschreitet und
  • Sie Ihren Freiraum verteidigen können.

Was Sie tun können, wenn Ihr Chef unter Druck steht, lesen Sie heute auf Sekada-Daily so gegen 11.00 Uhr.