Wenn es Probleme mit den „lieben Kollegen“ gibt


Falls bei der Zusammenarbeit mit männlichen Kollegen Kommunikationsprobleme auftreten, kann das mehrere Ursachen haben:

Ursache 1:

Ihre typisch weibliche, offene und kompromissbereite Art macht Sie für Ihre Mitmenschen sympathisch.

Gleichzeitig macht sie Sie aber auch angreifbar. Für einen statusbewussten Mann, der sich durch Ihre Funktion als „verlängerter Arm“ des Chefs herausgefordert fühlt, können Sie ein lohnendes Angriffsziel sein.

Z. B. wenn er mit Ihrem Chef konkurriert, die direkte Konfrontation mit ihm aber scheut. Stattdessen lässt er sein Machtbegehren an Ihnen aus und versucht, Sie zu dominieren.

Die Lösung: Bleiben Sie freundlich. Aber stellen Sie klar, dass bei bestimmten Dingen Sie das Sagen haben. Nehmen Sie Angriffe nicht persönlich, sondern begreifen Sie sie als männliches Gesprächsritual, mit dem Sie souverän umgehen sollten.

Ursache 2:

Sie haben – wie viele andere Frauen – Probleme mit spezieller Anerkennung durch Ihren Chef oder andere Personen. Begründet liegt dieses Unbehagen in der Angst vor dem Neid der Kollegen.

Die Zurschaustellung eigener Leistungen gilt außerdem traditionell als unweiblich. Also sind Sie nett und bescheiden.

Aber: Wenn Sie im Berufsleben Ihre Kompetenz herunterspielen („Ach, das war doch nur Glück!“), fühlen andere, besonders Männer, sich dazu ermuntert, das Gleiche zu tun, Ihre Kompetenz also ebenfalls abzuwerten. Und schon stecken Sie in der Schublade: „nett, aber keine besondere Leuchte.“

Die Lösung: Besonders im Umgang mit den männlichen Kollegen sollten Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel stellen. Ein gesundes Selbstbewusstsein wird Ihnen keiner übelnehmen.

Ursache 3:

Wenn Sie einmal „Schläge austeilen“ müssen, mildern Sie sie ab, soweit es geht. Das ist typisch weiblich, weil Sie den Gesprächspartner nicht unnötig kränken wollen.

Bei aller guten Absicht erweckt dieses Verhalten aber leicht den Eindruck, Sie seien unsicher und trauten sich nicht, Tacheles zu reden.

Die Lösung: Reden Sie ruhig Klartext, wenn es notwendig ist. Bleiben Sie immer auf der Sachebene und werden Sie nicht persönlich. Aber nennen Sie das Kind deutlich beim Namen. So versteht man Sie besser und akzeptiert Sie eher.

Ursache 4:

Unter Frauen ist es ein übliches Gesprächsritual, die Meinung der anderen vor einer Entscheidung einzuholen.

Die typische Frage lautet: „Was meinen Sie dazu?“ Männer verstehen nicht, dass es sich dabei eigentlich um eine rhetorische Frage handelt, sondern glauben, Ihnen mit detaillierten Ausführungen helfen zu müssen.

Die Folge: Wenn Sie dann doch so entscheiden, wie Sie es sowieso vorhatten und anders als der Gefragte, ist er beleidigt. Schließlich haben Sie ihn um seine Meinung gebeten und sie dann ignoriert, also erst den Eindruck von Unsicherheit und dann den von Undankbarkeit erweckt.

Die Lösung: Vermeiden Sie dieses Missverständnis, indem Sie auch für Männer verständlichen Klartext reden.

Beispiel: „Ich treffe die Entscheidung, aber ich würde gerne Ihre Meinung dazu hören.“

Fazit:

Es gibt keinen richtigen Kommunikationsstil. Weder der männliche noch der weibliche sind der bessere Weg zur Verständigung. Denn beide funktionieren hervorragend, solange alle Kommunikationspartner dieselbe Sprache sprechen.

Aber: In der doch noch weitgehend von Männern geprägten Arbeitswelt ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie auf Gesprächspartner treffen, die mit den Regeln weiblicher Kommunikation nicht vertraut sind.

Also: Als Frau unter Frauen sind Sie mit Ihrem weiblichen Kommunikationsstil am besten dran.

Als Frau unter Männern oder in gemischten Gruppen sollten Sie die Spielregeln der männlichen Kommunikation kennen und anwenden können, um Missverständnisse zu vermeiden und sich nicht selbst auf dem Weg zum Erfolg auszubremsen.  

 

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