Meine neue Kollegin wickelt unseren Chef um den Finger - Wie würden Sie handeln?


Anja hat einen hochroten Kopf, als sie in die Cafeteria stürmt und ihre Kollegin Sarah fast umrennt. „Hey, was ist denn mit dir los?“, fragt Sarah verwundert, nachdem Anja verwirrt stehen bleibt und sich entschuldigt. „Ich platze! Gleich gibt‘s einen lauten Knall!“, zischt Anja wütend hervor. – „Komm, setz’ dich erst einmal zu mir. Wir suchen uns eine stille Ecke aus. Ich hole dir ein kühles Glas Wasser, das beruhigt, und dann erzählst du mir alles, o. k.?“, redet Sarah besänftigend auf Anja ein. – „O. k.“, antwortet Anja und steuert sofort den Tisch in der hintersten Ecke der Cafeteria an.

Als sich Sarah mit einer Tasse Kaffee und einem Glas Wasser dazusetzt, fragt sie gleich: „Erzähl’ doch, was ist denn passiert?“ – „Stell’ dir vor!“, Anja ist vor Wut immer noch ganz atemlos. „Ich komme heute Morgen ins Büro und traue meinen Augen nicht. Sabrina sitzt nebenan an ihrem Schreibtisch und strahlt mich triumphierend an. Und weißt du, warum? Sie ist gerade glückliche Besitzerin eines neuen PCs mit 21-Zoll-Flachbildschirm und einer neuen Designer- Schreibtischleuchte geworden, damit ihre zarten Augen keinen Schaden erleiden!“ – „Ja, und?“, fragt Sarah. – „Was heißt ja, und?!“, Anjas Gesicht nimmt schon wieder eine verdächtig rote Färbung an. „Ich arbeite seit drei Jahren mit dieser alten Krücke von Computer, und meine Schreibtischlampe könnte das Erbe von Kommissar Derrick sein! Für mich ist das gut genug, aber Sabrina, das Schätzchen, das einen großen nicht von einem kleinen Buchstaben unterscheiden kann, braucht natürlich die neueste Ausstattung! Sie wickelt den ganzen männlichen Teil der Abteilung, vor allem unseren Chef, um den Finger. Und der spurt. Ich glaube, ich kündige!“ Anjas Wut schlägt in Resignation um.

„Du weißt doch, wie Sabrina ist: Sie flirtet mit jedem und versucht so, ihre Vorteile herauszuschlagen. Lange geht das nicht gut. Sie ist jetzt acht Monate hier, und ich wette, das nächste Jahr überlebt sie hier nicht. Aber trotzdem musst du um deine Rechte kämpfen. Nur wie?“ Sarah runzelt nachdenklich die Stirn. Wie würden Sie an Stelle von Anja handeln?


So würde Helga S. handeln:

Ich würde mir erst einmal überlegen, ob ich nicht zu bescheiden war. Vielleicht habe ich meine Bedürfnisse nur nicht deutlich gemacht. Deshalb würde ich zu meinem Chef gehen und ihm sagen, dass ich dringend einiges an meinem Schreibtisch ersetzt haben muss, um besser arbeiten zu können.

Begründung: Schließlich muss ich meinem Chef deutlich machen, was ich brauche. Und Sabrina hat das sicher getan.

 

So hätte Ida R. reagiert:

Ich wäre zu meinem Chef gegangen und hätte ihm gesagt, dass ich es ungerecht finde, einer neuen Mitarbeitern exklusives Equipment zur Verfügung zu stellen und altgedienten nicht. Und dass es schon wichtig wäre, die Leistung anderer Mitarbeiter nicht zu übersehen.

Begründung: Er soll ruhig wissen, wie diese Aktion auf andere Mitarbeiter wirkt, und dass er als Führungskraft für die Motivation aller Mitarbeiter zuständig ist.

 

Weitere Tipps zum Thema 'Kommunikation im Sekretariat' finden Sie in Assistenz & Sekretariat inside