Konkurs eines Geschäftspartners: Wie reagieren Sie?


Zur Zeit sieht es wirtschaftlich in Deutschland nicht gerade rosig aus. Auch in Unternehmen, deren Zahlen noch ganz gut aussehen, geht unterschwellig die Angst um. Werden wir die Krise überstehen? Können alle Arbeitsplätze erhalten werden?“ Führungskräfte reagieren nervös. Der Druck erhöht sich: für Ihren Chef, für Ihre Kollegen und natürlich auch für Sie. Denn Sie bekommen die Stimmung der Unternehmensführung hautnah mit.

Wenn dann noch ein wichtiger Kunde des Unternehmens Konkurs anmelden muss, ist Ihr Unternehmen indirekt mitbetroffen: Umsätze brechen weg. So schnell wie möglich muss das Umsatzloch gestopft werden. Rasche Reaktionen der Geschäftsführung sind notwendig, um finanzielle Einbußen, die Ihrem Unternehmen eventuell durch den Konkurs entstehen könnten abzuwenden. Sie als enge Mitarbeiterin Ihres Chefs werden die Nachricht über den Konkurs als eine der ersten erhalten.

So können Sie Ihren Chef in dieser Situation unterstützen:

  • Bereiten Sie alle verfügbaren Zahlen, die mit der Geschäftsbeziehungen des insolventen Unternehmens zu tun haben so schnell wie möglich für Ihren Chef auf. Damit er auf einen Blick feststellen kann, welche Forderungen Ihres Unternehmen noch ausstehen und die entsprechenden Schritte einleiten kann.
  • Geben Sie alle Informationen, die Sie von Mitarbeitern des insolventen Unternehmen erhalten haben an Ihren Chef weiter - auch diejenigen, die Sie zwischen den Zeilen hören oder lesen konnten. Womöglich sind Sie für das weitere Vorgehen wichtig.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Chef ab, welche Mitarbeiter Ihres Unternehmens über den Konkurs informiert werden müssen und dürfen, um den Fall zügig abzuwickeln.
  • Bewahren Sie gegenüber den übrigen Mitarbeitern in Ihrem Unternehmen strengstes Stillschweigen, um Unruhe und Spekulationen zu vermeiden.
  • Tragen Sie keinerlei Informationen über den Vorfall nach draußen: weder an andere Geschäftspartner noch an Privatpersonen in Ihrem Umfeld, bevor der Konkurs nicht öffentlich bekannt ist.
  • Lassen Sie sich auf keine Gespräche mit Angehörigen des insolventen Unternehmens ein, die die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens betreffen. Auch wenn Sie zum Beispiel langjährige gute Geschäftsbeziehungen mit der Assistentin des betreffenden Unternehmens hatten, ist ein Trost wie zum Beispiel dieser Tabu: „Es tut mir wirklich leid für Sie, überall läuft es zur Zeit schlecht. Bei uns sind die Zahlen auch im Keller.“

Fazit:

Natürlich ist Anteilnahme erlaubt. Ein paar ehrlich gemeinte und mitfühlende Worte tun jedem gut. Aber die Zahlen und die Situation des eigenen Unternehmens sind in jeder Hinsicht streng vertraulich.

 

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