Konflikte: So sagen Sie unangenehme Dinge


Eines vorweg: Konflikte müssen auf den Tisch, damit Büro und Betrieb funktionieren. Egal, ob ein Mitarbeiter oder Kollege durch Dauermonologe jede Sitzung sprengt oder "einsame Wölfe" versuchen, alles allein zu regeln, und ein ganzes Team verärgert hinter sich lassen.

Weil sich Chefs oder Teamleiter nicht trauen oder gar nicht wissen, wie wichtig es ist, Konflikte umgehend anzupacken und zu lösen, werden sie verschleppt – und vergrößern sich. Manchmal so weit, dass eine scheinbar harmlose Situation, die nichts oder wenig mit dem eigentlichen Problem zu tun hat, zum ganz großen Knall führt.

Wenn Konflikte im Betrieb/in der Abteilung verschleppt werden ...

... gärt das Problem weiter vor sich hin, solange niemand ein Machtwort spricht. Doch eben dieses Machtwort wird in den meisten Fällen sogar heimlich herbeigesehnt. Denn verschiedene Studien belegen es eindeutig:

Mitarbeiter wollen keine harmoniesüchtigen Chefs, sondern klare Verhältnisse. Handeln Sie oder Ihr Chef deshalb immer nach dem Motto: Unangenehme Dinge erledigen Sie sofort. Und dazu gehören auch Konflikte.

Die fünf einfachen Schritte zur Lösung eines Konfliktes lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Newsletters Etikette heute – Mit Stil zum Erfolg.

Wie spricht man Konflikte offen aus?

Doch wie sagt man unangenehme Dinge, ohne dass das Gegenüber oder man selbst das Gesicht verliert?

Es klingt banal – würde aber manche betrieblichen Konflikte verhindern, wenn Führungskräfte danach handeln würden: Schon dann eingreifen, wenn man nur die Flöhe husten hört. Natürlich ist es schwer, Spleens oder nicht sozialverträgliches Verhalten eines Mitarbeiters zu kritisieren.

Das fängt bei ganz trivialen Themen wie Mundgeruch oder Endlosgeplauder an. Und selbstverständlich gilt hier der eiserne Grundsatz: Als umgangsformenbewusster Mensch werden Sie nie einen anderen in großer Runde "herunterputzen". Persönliche Themen gehören immer ins 4-Augen-Gespräch. Das heißt auch: Konflikte per E-Mail und Telefon lösen zu wollen, ist tabu.

Konflikte : Handeln Sie nach diesen sieben goldenen Regeln

1. Regel: Schnell reagieren
Wer Konflikte zu lange unbeachtet lässt, läuft Gefahr, dass sie eskalieren. Lieber einmal zu früh eingreifen als zu spät.

2. Regel: Fair sein
Wenn es um Konflikte geht, geht es immer auch um Menschen. Und die haben eine faire Behandlung verdient. Wenn Sie einen Mitarbeiter auf einen anderen Posten versetzen, weil sich die Organisationsstruktur ändert, sollten Sie ausführlich mit ihm über die Hintergründe reden.

3. Regel: Differenzieren Sie
Halten Sie beim Thema Konflikte die sachliche und emotionale Ebene auseinander. Nur dann können Sie ein Gespräch führen, das den Kern des Konflikts betrifft, ohne dass sich Ihr Gegenüber persönlich angegriffen fühlt.

4. Regel: Reden Sie
Konflikte  und E-Mails passen einfach nicht zusammen. E-Mails taugen bei einer Auseinandersetzung nichts, weil sich Botschaften auf elektronischem Weg niemals so subtil wiedergeben lassen wie im persönlichen Gespräch.

Warum Konflikte auch gute Seiten haben, verrät Ihnen der Newsletter Etikette heute – Mit Stil zum Erfolg.

5. Regel: Hören Sie zu
Geben Sie Ihrem Gegenüber stets die Möglichkeit, seine Sichtweise darzulegen. Fragen Sie bei Gesprächen mit Mitarbeitern nach Möglichkeiten, die der Mitarbeiter sieht um die Konflikte zu lösen.

6. Regel: Rahmen schaffen
Auch wenn Sie als spontaner Mensch Konflikte am liebsten gleich erledigen – oder einfach auf "irgendeine" Gelegenheit für das Gespräch warten -, beides geht nicht. Führen Sie Ihr 4-Augen-Gespräch immer ungestört unter vier Augen. Im Büro oder auf "neutralem" Boden.

7. Regel: Präzise sein
In jedem Mensch steckt ein mehr oder weniger ausgeprägtes Harmoniebedürfnis. Das führt bei vielen Chefs beispielsweise dazu, dass sie lediglich versuchen zu vermitteln und sich unklar ausdrücken, um es sich mit keinem zu verderben. Nur: Das hilft nicht weiter. Wenn jemand unangenehm riecht, sagen Sie es ihm. Mit rumeiern löst man keine Konflikte.