Ein Mitarbeiter hat Alkoholprobleme: Wie Sie richtig reagieren


Firmenjubiläum, Geburtstage und Feiern ganz allgemein gibt es in jedem Unternehmen. Oft gehört auch Alkohol dazu, und es passiert schon einmal, dass die eine oder der andere ein Gläschen über den Durst trinkt. Wenn Sie jedoch über einige Zeit hinweg feststellen, dass ein Mitarbeiter auch während der Arbeitszeit Alkohol zu sich nimmt, müssen Sie etwas unternehmen. Als Sekretärin fällt Ihnen das Fehlverhalten des Mitarbeiters wahrscheinlich eher auf als Ihrem Chef, weil Sie mehr Kontakt zu den Mitarbeitern haben.

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Das sind die Warnsignale für ein Alkoholproblem

Sie stellen bei dem Mitarbeiter öfter einmal eine Alkoholfahne, ein Zittern oder einen unsicheren Gang fest. Der Mitarbeiter hat Konzentrationsprobleme. Er arbeitet langsamer. Der Mitarbeiter schwankt zwischen Desinteresse und übertriebener Motivation mit der Tendenz zu riskanten Entscheidungen. Er isoliert sich immer mehr, ist unpünktlich und unzuverlässig. Sie treffen ihn häufig nicht an seinem Arbeitsplatz an. Er überzieht Pausen und erscheint öfter nicht am Arbeitsplatz. Deshalb lässt er sich Urlaubstage rückwirkend genehmigen.

Handeln Sie sofort, wenn Sie ein Alkoholproblem vermuten

Sprechen Sie ein offenes Wort mit dem Mitarbeiter. Geben Sie Ihre Beobachtungen wieder. Zeigen Sie die Konsequenzen des Alkoholgenusses bezüglich des Arbeitsplatzes auf: fehlende Leistung, Unzuverlässigkeit, Fehlverhalten Kollegen und Kunden gegenüber. Halten Sie keine Moralpredigten zum Thema Alkohol und verurteilen Sie nicht. Lassen Sie sich auf keine Versprechungen ein, sondern definieren Sie klare Maßnahmen mit Zeitvorgaben. Zum Beispiel: Innerhalb von 4 Wochen muss eine Verhaltensänderung erkennbar sein, sonst informieren Sie Ihren Chef über das Alkoholproblem.

Bieten Sie ihm Hilfe an: Verweisen Sie auf den Betriebsarzt, geben Sie dem Mitarbeiter Adressen von Selbsthilfegruppen. Stellen Sie klar, dass Sie Ihren Chef informieren müssen und dem Mitarbeiter Abmahnung und Kündigung drohen, wenn er innerhalb der 4-Wochen-Frist nichts gegen seine Alkoholprobleme unternimmt. Wenn er sein Alkoholproblem einsieht und etwas dagegen unternehmen will, haben Sie schon viel gewonnen.

Wenn der Mitarbeiter seine Alkoholprobleme leugnet, was leider häufig vorkommt, ersparen Sie sich die Fristsetzung gleich. Sagen Sie ihm dann, dass Sie Ihren Chef sofort informieren werden. Ein Alkoholiker in der Leugnungsphase muss erst noch tiefer sinken, bevor er sich therapieren lässt.

Der Mitarbeiter ist zwar einsichtig, Sie stellen aber in den 4 Wochen keine Besserung des Alkoholproblems fest

Versuchen Sie den Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass es sinnvoll ist, wenn Sie gemeinsam mit ihm ein Gespräch mit dem Chef führen und nach Lösungen für sein Alkoholproblem suchen. Wenn er sich damit einverstanden erklärt, sprechen Sie vorab mit Ihrem Chef. Informieren Sie ihn darüber, was Sie mit dem Mitarbeiter besprochen haben und sensibilisieren Sie ihn für die Situation des Mitarbeiters. Vielleicht hat dieser Ihnen ja schon von seinen Problemen erzählt, z. B. Trennung, Todesfall in der Familie oder hohe Schulden.

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Grenzen Sie sich emotional ab, auch wenn Ihnen der Schicksalsschlag des Mitarbeiters nahe geht und Sie zum Beispiel wissen, dass es sich um einen Vater handelt, der seine Familie allein ernähren muss. Halten Sie Ihr Mitgefühl im Zaum. Wenn der Erfolg des Teams oder so gar des ganzen Unternehmens auf dem Spiel steht, müssen Sie dem Mitarbeiter klare Konsequenzen seines Alkoholproblems aufzeigen.