Das Anti-Ärger-Konzept: So bleiben Sie gelassener im Beruf


Es gibt Menschen, die ärgern sich mehr, und andere, die sehen alles gelassener. Zum einen ist das sicher eine Charakterfrage, zum anderen ist aber auch eine ganze Menge Training dabei. Wenn Sie eher zu den Menschen gehören, die dazu neigen, sich häufig über etwas oder jemanden zu ärgern, können Sie Ihrer Gesundheit zuliebe einiges tun, um dem Ärger die Spitze zu nehmen.

Ganz wichtig:

Fressen Sie Ärger auf keinen Fall dauerhaft in sich hinein. Das macht ganz sicher krank. Sagen Sie es dem anderen, wenn Sie sich richtig über ihn geärgert haben. Aber nicht sofort, sondern erst dann, wenn sich Ihr Gemüt abgekühlt hat.

Formulieren Sie in der Ich- Form, z. B. so:

„Ich war gestern ziemlich verärgert, als Sie vor allen Anwesenden sagten, dass meine Idee vollkommener Quatsch sei. Ich kann durchaus damit umgehen, wenn Sie nicht der gleichen Meinung sind wie ich. Aber ich wünsche mir, dass Sie Ihre Einwände mir gegenüber sachlicher formulieren. Können Sie mir sagen, warum Sie gestern so unwirsch reagiert haben?“ Wenn Sie bei näherer selbstkritischer Betrachtung feststellen, dass Sie sich im Grunde zu oft und über zu viele Kleinigkeiten ärgern, entwickeln Sie am besten ein schriftliches Anti-Ärger-Konzept:

  • Machen Sie sich eine Liste. Notieren Sie, aus welchen Anlässen Sie sich in Ihrem Berufsalltag über wen oder was immer wieder besonders ärgern

  • Bewerten Sie dann die Ergebnisse dieser Ist-Analyse: Was will ich ändern, was kann ich ändern, womit muss ich leben, was lohnt die Anstrengung, was nicht

  • Überlegen Sie auch, inwieweit Sie selbst die Ursache für den Ärger sein könnten. Vielleicht haben Sie zu hohe Erwartungen an andere oder an sich selbst, sind zu empfindlich oder schnell reizbar. Oder im Gegenteil, Sie sind zu duldsam und warten so lange mit Ihrer Kritik ab, bis Sie selbst überreagieren.

Erarbeiten Sie jetzt geeignete Anti-Ärger-Strategien.

Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, wie Sie Ihren Ärgerpegel senken können.

Beispiele:

  • Wenn es um wiederkehrende Kleinigkeiten geht, die Sie ärgern, können Sie sich Ihren aufkeimenden Ärger bewusst machen, das Ärgernis kurz notieren und dann den Notizzettel in den Papierkorb werfen. Wenn Sie das ein paar Mal getan haben, wird der Ärger über diese Angelegenheit verfliegen
  • Wenn Sie sich immer wieder über Ihre mangelnde Schlagfertigkeit ärgern, üben Sie, wie auf Seite 3 beschrieben
  • Wenn es sich um etwas handelt, das Sie nicht ändern können, bleiben Ihnen nur zwei Möglichkeiten, damit Sie sich nicht endlos ärgern: 1. Sie verlassen die Situation endgültig. 2. Sie akzeptieren die Situation und beschließen, sich nie mehr darüber aufzuregen
  • Wenn Ihr Umfeld immer wieder Ihre Gutmütigkeit ausnutzt, schreiben Sie sich diese konkreten Situationen und die geeigneten Worte dazu auf, wie Sie Ihr „Nein“ am besten formulieren. Üben Sie auch diese Situationen im Rollenspiel, bis sie in der Praxis zur Selbstverständlichkeit geworden sind.

Fazit:

Gehen Sie schrittweise vor. Beginnen Sie mit dem am leichtesten zu erreichenden Veränderungsziel.  

 

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