Etikette beim Vorstellungsgespräch


Vorgesetzte und Personalreferenten achten bei der Suche nach neuen Mitarbeitern zunehmend auf gute Umgangsformen der Bewerber. Schließlich repräsentieren die zukünftigen Mitarbeiter das Unternehmen nach außen und tragen so ganz entscheidend zu Imagegewinn oder eben auch –verlust bei.

Egal ob Sie selbst zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden oder Ihren Chef bei einem Gespräch unterstützen sollen, hier ein paar einfache Etikette-Tipps.

Warum ist Etikette so wichtig?

Gute Umgangsformen sind das A und O in eigentlich jedem Gespräch, um Fettnäpfchen zu umgehen. Und auch im Arbeitsalltag erleichtert gutes Benehmen das Miteinander mit Vorgesetzten, Kollegen und Kunden. Viele Unstimmigkeiten entstehen, weil jemand sich nicht an die Grenzen einer guten Etikette gehalten hat. Der vielleicht freundlich gemeinte flapsige Spruch kann beim Gegenüber schnell in den falschen Hals rutschen. Und dann gilt die oberste Etikette-Regel: Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck!

Personalverantwortliche wissen das und achten bei Bewerbern neben den fachlichen Fähigkeiten und arbeitsbezogenen Soft Skills zunehmend auf gute Etikette. Gerade in unserem Bereich stellt man sich die Bewerberin dann gerne im Kontakt mit wichtigen Besuchern vor. Und wenn diese Vorstellung schwer fällt, kann man selbst mit den besten Zeugnissen nicht mehr viel retten.

Achten Sie von Anfang an auf Einhaltung der Etikette

Die banalste und zugleich wichtigste Empfehlung: Seien Sie immer pünktlich. Planen Sie einen Stau ein. Kalkulieren Sie in großen Unternehmen lange Wegstrecken ein oder auch das Ausfüllen von Formularen beim Pförtner.

Unterschätzen Sie vor allem eins nicht: Der Etikette-Parcour beginnt am Empfang. Der Personalverantwortliche fragt nämlich dort gerne nach, um seinen Eindruck bestätigt zu bekommen. Stellen Sie sich also kurz und höflich vor und nennen Sie Ihr Anliegen. Sie müssen aber nicht unbedingt die Hand geben. Das funktioniert manchmal schon aus räumlichen Gründen nicht, wenn z. B. der Pförtner sein Büro durch eine Glaswand abgetrennt hat.

So achten Sie bei der Begrüßung auf die korrekte Etikette

Sind Sie bereits in den Raum geführt worden, wo das Gespräch stattfinden soll, und Ihr Gesprächspartner tritt ein, stehen Sie als Bewerber auf, um den Eintretenden korrekt zu begrüßen. Zeigen Sie hier gute Etikette und stellen Sie sich mit Vor- und Nachnamen vor, warten Sie allerdings ab, bis Ihnen die Hand gereicht wird. Denn den Händedruck bietet der Gesprächspartner an.

Findet das Gespräch nicht in einem Konferenzraum, sondern im Büro Ihres Gesprächspartners statt, nutzen Sie niemals ungefragt dessen Schreibtisch, um sich z. B. Notizen zu machen. Legen Sie Ihre Schreibmappe lieber auf Ihre Beine und warten auf die Aufforderung, die Unterlagen auf dem Tisch ablegen zu dürfen.

Mein Tipp: Egal in welcher Rolle Sie an einem Vorstellungsgespräch teilnehmen, begegnen Sie Ihrem Gegenüber während des gesamten Gesprächs mit einem offenen, freundlichen Gesichtsausdruck. Auch wenn Sie oder der andere noch so angespannt sind. Dies signalisiert Ihre Souveränität und erleichtert beiden Seiten das Gespräch. Hören Sie außerdem konzentriert zu. Dies können Sie z. B. durch ein gelegentliches Nicken signalisieren. Auch wenn Ihr Gegenüber scheinbar nicht viel von guter Etikette versteht, lassen Sie sich niemals dazu verleiten, Ihre guten Umgangsformen auch außer acht zu lassen. Auch wenn es manchmal schwer fällt.