1. Welches Briefpapier ist für Ihr Beileidsschreiben geeignet?
Am besten wählen Sie für Ihr Trauerschreiben einen einfachen, aber hochwertigen weißen Briefbogen. In der geschäftlichen Korrespondenz verwenden Sie für Trauerschreiben den Repräsentationsbriefbogen Ihrer Firma (ohne Lieferanschrift und Bankverbindung).
...und welche Trauerkarte ist die Richtige?
Wenn Sie eine Trauerkarte verschicken, sollten Sie sich fragen: Welches Trauerkartenmotiv ist passend? Im Handel finden sich viele Trauerkarten, auf denen ein Kreuz als Zeichen des Todes, der Beerdigung, der Trauer abgebildet ist. Trost spenden aber vielmehr Trauerkarten, die ein Symbol für das Leben, den Frieden oder die Unendlichkeit ablichten: einen breiten Fluss, einen Lichtstrahl im dichten Wald, einen großen starken Baum. Auch Kunstkarten also moderne Trauerkarte können eine Alternative zur klassischen Trauerkarte sein.
2. Ist die Formulierung "An das Trauerhaus" für die Anschrift Ihres Trauerschreibens noch aktuell?
Schreiben Sie nicht mehr den Spruch "An das Trauerhaus". Schließlich trauert nicht ein Haus sondern ein Mensch, den Sie in der Anschrift Ihrer Trauerkarte oder Ihres Beileidsschreibens beim Namen nennen sollten. Adressieren Sie Ihr Beileidsschreiben oder die Trauerkarte an "Frau Sybille Muster, Florian und Max Muster". Das ist persönlich und daher empfehlenswert.
Auch wenn Sie den Namen der Angehörigen nicht kennen, sollten Sie auf diese Formulierung in Ihrem Beileidsschreiben oder der Trauerkarte unbedingt verzichten. Oft kann die Sekretärin weiterhelfen oder weiß zumindest Rat.
3. Wie reden Sie in Ihrer Trauerkarte oder dem Beileidsschreiben über den Verstorbenen?
Schreiben Sie nicht Sprüche wie "Frau Muster liebte Ihre Arbeit" oder "Herr Schulz war ein begnadeter Redner", das wirkt anonym statt persönlich. Verzichten Sie auf "Herr" und "Frau", sondern nennen Sie Vor- und Zunamen im Beileidsschreiben oder der Trauerkarte.
Selbstverständlich sollten Sie nichts Schlechtes über den Verstorbenen sagen. Schreiben Sie in dem Beileidsschreiben oder der Trauerkarte über seine Stärken. Gehen Sie auf die Verdienste und die positiven Eigenschaften ein, die Ihnen aufgefallen sind und die Sie besonders schätzten.
Das Verfassen eines taktvollen Kondolenzbriefes ist keine leicht zu bewältigende Aufgabe – besonders in der Geschäftswelt, fällt es vielen von uns schwer die richtigen Worte beim Kondolieren zu finden. Denn ein Beileidsschreiben sollte nicht nur einfühlsam und teilnahmsvoll sein, sondern auch den Verstorbenen angemessen würdigen!
In diesem Praxis-Ratgeber: „Taktvolle Kondolenzbriefe“ finden Sie deshalb unterstützende Tipps, Schritt-für-Schritt-Anleitungen wie auch Formulierungsbeispiele, die Ihnen dabei helfen, taktvolle Kondolenzbriefe für Ihre Mitarbeiter oder Geschäftspartner zu schreiben! Doch das ist nicht alles: Der Ratgeber enthält des Weiteren vollständige Musterbriefe für die unterschiedlichsten Trauersituationen, die Sie direkt verwenden können.
4. Wem müssen Sie ein Beileidsschreiben oder eine Trauerkarte schicken: Der Firma oder den Angehörigen?
Stirbt ein Geschäftspartner, sollten Sie gegebenenfalls zwei Beileidsschreiben oder Trauerkarten aufsetzen: Ein Schreiben oder eine Trauerkarte an die Firma (zum Beispiel an die Geschäftsführerin) und ein Schreiben oder eine Trauerkarte an die Angehörigen.
Scheuen Sie sich nicht, wildfremden Menschen zu schreiben. Ihre Kondolenz wird nicht als aufdringlich empfunden, im Gegenteil: Es tröstet die Hinterbliebenen ungemein, wenn viele Menschen ihre Anteilnahme durch ein Beileidsschreiben oder eine Trauerkarte bekunden.
5. Ist es stillos, Geld für den Grabschmuck in dem Beileidsschreiben oder der Trauerkarte mitzuschicken?
Taktvoller ist es, wenn Sie sich selbst um den Grabschmuck bemühen. Können Sie die nötigen Angaben nicht der Traueranzeige entnehmen, fragen Sie, welches Bestattungshaus die Beerdigung organisiert oder welches Blumengeschäft für den Grabschmuck verantwortlich ist. Bürden Sie den Hinterbliebenen keine zusätzliche Organisationsarbeit auf indem Sie Ihrem Beileidsschreiben oder der Trauerkarte Geld beilegen.
6. Muss ein Beileidsschreiben oder eine Trauerkarte handschriftlich sein?
Ein Beileidsschreiben und eine Trauerkarte sollte persönlich wirken, daher sind handgeschriebene Zeilen besonders empfehlenswert - auch im geschäftlichen. Wenn Sie jedoch keine schöne Handschrift haben, können Sie das Beileidsschreiben oder die Trauerkarte am PC erstellen. Geben Sie dem Beileidsschreiben oder der Trauerkarte jedoch eine persönliche Note, indem Sie die Anrede und den Gruß handschriftlich nachtragen, am besten mit schwarzer Tinte.
7. Welche Formulierungen für Beileidsschreiben und Trauerkarten sind veraltet? Kann man Sprüche verwenden?
Meiden Sie in Ihrem Beileidsschreiben und Ihrer Trauerkarte Floskeln und Standardsprüche. Haben Sie keine Scheu, Ihre Gefühle aufrichtig zu schildern und auf Sätze oder Sprüche zu verzichten, die aufgesetzt oder hölzern klingen.
Diese Sprüche und Formulierungen verwenden Sie in Ihrem Beileidsschreiben oder Ihrer Trauerkarte besser nicht:
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Nachricht vom Tod Ihres Mitarbeiters Herrn Braun hat uns zutiefst getroffen. Seien Sie unserer Anteilnahme versichert.
In tiefer Trauer
Ernst Grobian GmbH
8. Dürfen Sie in dem Beileidsschreiben oder der Trauerkarte auf Gott Bezug nehmen?
Für gläubige Menschen steht fest: Der Tod ist nicht das Ende. Der Gedanke, dass der Verstorbene bei Gott ist, spendet Trost und gibt Hoffnung. Daher dürfen Sie in Ihrem Beileidsschreiben oder Ihrer Trauerkarte ruhig aus der Bibel zitieren und religiös werden. Überzeugte Atheisten oder Anhänger anderer Religionen werden mit biblischen Botschaften wenig anfangen können. Bleiben Sie hier in Ihrem Beileidsschreiben oder Ihrer Trauerkarte besser neutral.
9. Darf man die Aufgabe, ein Beileidsschreiben oder eine Trauerkarte zu verfassen, im Geschäftlichen delegieren?
Chefs geben die unliebsame Aufgabe, ein Beileidsschreiben oder eine Trauerkarte zu verfassen, gerne an ihre Sekretärin weiter - etwa mit dem Spruch: "Bitte schreiben Sie ein paar mitfühlende Zeilen. Sie finden da bestimmt etwas." Besonders schwierig wird es, ein Beileidsschreiben oder eine Trauerkarte zu verfassen, wenn Sie den Verstorbenen nicht kannten oder die Angehörigen nur ganz vage.
Bitten Sie in diesem Fall Ihren Chef wenigstens um einige Stichpunkte, so dass ein persönlicher Brief oder Karte entstehen kann. Versucht man Sie mit Sprüchen wie "Machen Sie mal." abzuspeisen, bestehen Sie auf ein paar Ideen und Anregungen, die Sie in dem Beileidsschreiben oder der Trauerkarte verwenden können.